Einer der größten Götter den die hinduistische Religion kennt, ist der Gott Shiva, der sowohl als Heilsbringer wie auch als Zerstörer bekannt ist. Shiva ist das höchste Wesen und der perfekte Asket, ein Vorbild für alle, die die Lehren des Yoga zu ihrer Philosophie gemacht haben. Mittels des Tanzes baut Shiva die von ihm zerstörte Welt wieder auf, und mit Natarajasana wird der Zerstörung und dem Wiederaufbau symbolische Kraft verliehen.
Nur wenn es Zerstörung im Leben gibt, dann kann auch etwas wieder neu entstehen – so die Lehre, die hinter dieser Yoga Übung steht, die vor allem eine gute Übung darstellt, wenn es um die innere Zufriedenheit und Ruhe geht. Es kann eine Weile dauern, bis Natarajasana richtig gelingt, aber es lohnt sich diese spezielle Yoga Übung zu trainieren, denn sie sorgt dafür, dass sich der Körper und auch die Seele entspannen können.
Die Wirkung von Natarajasana
Bei Natarajasana kommt es vor allen Dingen darauf an, die Balance zu halten, denn auch der Gott Shiva hat die Balance zwischen Zerstörung und Wiederaufbau gehalten. Wer sich noch nie in Natarajasana versucht hat, der sollte für diese Übung einen festen Untergrund wählen und sich auf das Standbein stellen, denn das sorgt für mehr Sicherheit.
Mit Natarajasana werden die muskeln der Beine und der Füße gestärkt, die Muskulatur der Brust wird gedehnt und auch der Kreislauf wird auf eine gesunde Art angeregt. Aber mit Natarajasana, dem Tanz wird auch der Rumpf gestärkt und durch das Halten des Gleichgewichts wird zudem die Fähigkeit verbessert, sich zu konzentrieren.
Die Vorbereitung für den Tanz
Zunächst wird das Gewicht im aufrechten Stand auf das linke Bein verlagert, dabei wird durch die Nase eingeatmet. Das Knie des rechten Beins wird umfasst, beim Ausatmen wird dann das Knie mit der Stirn zusammengeführt. Nun wird das Bein nach hinten zum Gesäß geführt und anschließend abgewinkelt, wobei der Fußrücken oder der Knöchel mit beiden Händen umfasst wird.
Die Schultern werden beim Einatmen nach unten gezogen und beim Ausatmen wieder nach vorn an die Stirn gedrückt. Diese Übung wird dreimal wiederholt, bevor das rechte Bein das linke als Standbein ablöst.
Natarajasana – die Ausführung
Die Übung beginnt mit der Bergstellung, einer aufrechten Haltung des Körpers und mit einem hüftbreiten Stand. Die Hände hängen dabei locker zu beiden Seiten des Körpers herab. Gedanklich werden die vier Ecken der Füße erfasst und man konzentriert sich auf das symbolische Verwurzeln im Boden. Dann wird das Gewicht auf das linke Bein verlagert. Ist der Stand stabil, dann wird der rechte Fuß nach hinten gebracht. Die rechte Handfläche wird nach außen gedreht und der Fuß fest umfasst. Jetzt wird die Hand senkrecht nach oben gehoben.
Das rechte Bein wird nun höher gehoben, und zwar so lange, bis der Oberschenkel eine gerade Linie zum Boden hat. Die rechte Schulter dreht sich leicht nach außen und der Ellenbogen sollte nach oben zeigen. Wer möchte, der kann auch die linke Hand ebenfalls zum rechten Fuß führen. Diese Position muss nur für fünf bis acht Atemzüge gehalten werden, wobei der Fuß nach hinten und nach oben gepresst wird, die Brust aber wird nach vorne hin geöffnet. Anschließend langsam wieder aus der Position kommen und sie mit dem anderen Bein üben.
Wird Natarajasana, oder der Tanz perfekt ausgeführt, dann erinnert diese Übung an die berühmte „Biellmann-Pirouette, eine Figur beim Eiskunstlauf, die von der ehemaligen Schweizer Eiskunstläuferin und Weltmeisterin Denise Biellmann erfunden wurde. Auch wenn der Tanz zumindest am Anfang nicht ganz so leicht ist, diese Übung ins persönliche Yoga Programm zu übernehmen lohnt sich dennoch, denn mit Natarajasana wird nicht nur die Balance geschult, auch der innere Ruhepunkt wird erreicht und die Anspannung lässt nach.
Über den Autor Maik Justus
Maik Justus wohnt mit seiner Familie in Bielefeld. Er beschäftigt sich überwiegend mit den Themen Gesundheit, Abnehmen, Fitness sowie Wellness. Sich selbst beschreibt er als sehr Ehrgeizig. Maik ist selbst überzeugter Gesundheitsfanatiker und Fitnessfreak. Maik ist Vater von 3 Kindern.