Die Hersteller von Tütensuppen und Co. wollen ihre Produkte erfolgreich an den Mann bringen, dafür entscheidend ist neben der Optik auch die Zutatenliste. Während sich früher niemand Gedanken um Geschmacksverstärker gemacht hat, sieht es heute anders aus. Die Wende erkennt man auch daran, weil immer mehr Produzenten auf bestimmte inhaltsstoffe verzichten. Aktuell trifft es vor allem auf Hefeextrakt zu, es fehlt einfach auf der Liste. Dabei ist es unverständlich wieso, schließlich handelt es sich um eine natürliche Zutat. Welcher Grund steckt also dahinter?
Die Hefe im Detail
Für den Gewinn von Hefeextrakt sind Hefezellen verantwortlich. Besser gesagt versetzt man der Hefe eine Substanz zu, die die Hefezellen wachsen lässt. Anschließend kommt Wärme ins Spiel, um die Zellen absterben zu lassen. Daraus wiederum extrahiert man Zellsaft und es entsteht Hefeextrakt. Das Besondere an diesem Verfahren: In keinem Schritt kommen künstliche Mittel ins Spiel, das Endprodukt ist also völlig natürlich.
Ein wenig anders sieht es beim Einsatzgebiet und beim Ruf aus, so kommt beziehungsweise kam Hefeextrakt als natürlicher Geschmacksverstärker ins Spiel. Der Hauptgrund ist Glutaminsäure, bei vielen setzen in diesem Moment aber sicher die Alarmglocken ein. Glutamat ist nämlich ein chemischer Geschmacksverstärker, der sich alles andere als mit Ruhm bekleckern kann. Ein Aufschrei ist dennoch nicht nötig, denn die beiden sind zwar in ihrer Art verwandt, aber nicht völlig identisch. Während sich hinter Glutamat ein Oberbegriff versteckt (für das in der Glutaminsäure enthaltene Salz), handelt es sich bei der Glutaminsäure um eine natürliche Aminosäure. Sie kommt in erster Linie in eiweißreichen Nahrungsmitteln vor. Eines stimmt aber trotzdem: Reagiert jemand auf Glutamat allergisch, dann sollte diese Person auch auf lebensmittel mit Glutaminsäure verzichten.
Darum hat Hefeextrakt keine Chance mehr
Im Grunde genommen bringt die Zutat alle Vorteile mit, um gut beim Käufer anzukommen. Es ist ein natürlicher Geschmacksverstärker, es besteht keine Deklarationspflicht und die Wirkung ist im Vergleich zur chemischen Alternative fast identisch. Es ist auch nicht ungesund, solange man keine extremen Mengen davon konsumiert. Der Verzicht der Hersteller hat demnach den Grund, dass Geschmacksverstärker aus der Zutatenliste verschwinden sollen. Ihr Ruf ist bescheiden, egal ob es sich um einen natürlichen oder einen chemischen Verstärker handelt. So schnell könnte sich das auch nicht ändern, wir müssen uns deshalb wohl oder übel damit abfinden.
Über den Autor Chris Reichmann
"Im Alltag werde ich meistens mit „Chris“ angesprochen. Ich beschäftige mich seit 2011 als „Autor“ und konnte schon über 2.000 Text verfassen. Darauf bin ich stolz."