Jährlich müssen sich rund 4.000 Männer damit abfinden, dass sie Hodenkrebs haben. Leider ist das Thema in der Öffentlichkeit nicht ganz so verbreitet, was vielleicht am Scham oder an der vergleichsweise geringen Zahl liegt. Nimmt man beispielsweise die 60.000 Prostatakrebsfälle her, dann erscheint diese tatsächlich als sehr klein. Trotzdem ist es kein Grund, um die Problematik schön zu reden. Dieser Meinung ist auch die Deutsche Gesellschaft für Urologie, denn sie ruft nun anlässlich einer Themenwoche zum „Hodencheck“ auf. Dazu passend werden auch ein Videoclip und Expertengespräche angeboten. Ziel sei es, dass sich junge Männer mehr mit diesem Thema beschäftigen und im Ernstfall zu einem Urologen gehen.
Jüngere Generation zwischen 20 und 40 Jahren betroffen
Grundsätzlich sind Männer im Alter zwischen 20 und 40 Jahren am ehesten gefährdet. In der Praxis ist das aber nur ein Durchschnitt, im Endeffekt kann es jeden treffen. Ein Grund, warum jeder mann hin und wieder einen „Hodencheck“ machen sollte. Dabei wird einfach mit den Händen geprüft, ob die Hoden eine Verhärtung aufweisen. Ist es der Fall, dann gilt es Ruhe zu bewahren. Es bedeutet nämlich nicht automatisch Hodenkrebs zu haben, sondern es kann auch die Folge einer zugezogenen Verletzung oder einfach nur der Nebenhoden sein. Ist man sich nicht sicher, dann ist der Gang zum Urologen unumgänglich. Dieser macht nämlich einen Ultraschall und kann sehen, ob es ein Fehlalarm war oder nicht.
Ursache unbekannt
Die Auslöser sind unbekannt, zumindest aber wird ein Hodenhochstand, welcher nach der Geburt entstehen kann, als Risikofaktor eingeschätzt. Auch genetische Veranlagungen können nicht ausgeschlossen werden. Aufgrund des fehlenden Wissens ist eine Früherkennung umso wichtiger, die jedoch nur mit einer regelmäßigen Untersuchung auf Hodenkrebs greift. Sollte es einmal zu spät sein, dann hilft in 95 Prozent aller Fälle nur mehr ein operativer Eingriff, welcher den betroffenen Hoden entfernt. Obwohl Männer auch mit einem Hoden fruchtbar sind, sollten zur Sicherheit vor der OP Samenproben eingefroren werden. Alles in einem fordert die Deutsche Gesellschaft für Urologie mehr Aufmerksamkeit für dieses Thema und hält sich auch mit lockeren Sprüchen (wie „Nimm endlich die Eier in die Hand!“) nicht zurück.
Über den Autor Chris Reichmann
"Im alltag werde ich meistens mit „Chris“ angesprochen. Ich beschäftige mich seit 2011 als „Autor“ und konnte schon über 2.000 Text verfassen. Darauf bin ich stolz."