Die Zahlen sind alarmierend – in nur einem Jahrzehnt ist die Zahl der Menschen, die unter Diabetes leiden, um das Vierfache angestiegen. War die zuckerkrankheit früher nur eine Krankheit der Bürger in den reichen Industrieländern, so werden jetzt auch hohe Zahlen aus den ärmeren Ländern der Welt gemeldet. Da die adäquate Behandlung vor allem in den Entwicklungsländern jedoch nicht gegeben ist, steigt hier auch die Zahl der Toten drastisch an.
Die Zahlen der WHO
In der kommenden Woche wird die Weltgesundheitsorganisation WHO ihren ersten internationalen Diabetes-Bericht vorlegen, die Ergebnisse liegen aber jetzt schon vor. Weltweit ist die Zahl der Diabetiker auf 422 Millionen angestiegen. Im Vergleich dazu lag die Zahl im Jahre 1980 bei nur 108 Millionen Menschen. Längst ist Diabetes nicht mehr nur die Krankheit der reichen Länder, die Zahl der Neuerkrankungen steigt überall auf der Welt dramatisch an.
Immer mehr Fälle aus armen Ländern
1,5 Millionen Menschen sind 2012 an den Folgen der Zuckerkrankheit gestorben und rund 80 % der Fälle kam aus Ländern mit einem mittleren bis sehr geringen Einkommen. In den armen Ländern wird die Krankheit oftmals viel zu spät erkannt und die menschen können sich die Medikamente wie das lebensnotwendige Insulin, nicht leisten. Weitere 2,2 Millionen Menschen sind aufgrund des viel zu hohen Blutzuckerspiegels gestorben, viele aber auch an Herzkreislauferkrankungen, die der Diabetes vorangegangen sind.
Es muss etwas geschehen
Die WHO mahnt in ihrem neuen Bericht, dass umfassende Gegenmaßnahmen unternommen werden müssen, denn sonst wird Diabetes schon 2030 weltweit zu den sieben häufigsten Todesursachen gehören. In Deutschland leben aktuell sechs Millionen Menschen mit Diabetes und jeder Fünfte weiß nicht einmal, dass er krank ist. Besonders dramatisch ist die Zahl der jungen Menschen, die unter Diabetes Typ-2 leiden, denn alleine in Deutschland hat sich die Zahl der jugendlichen Zuckerkranken in den vergangenen Jahren verfünffacht.
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Über den Autor Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.