Die Frühschwangerschaft ist der gefährlichste Teil der schwangerschaft, in den ersten Wochen ist das Risiko besonders groß, eine Fehlgeburt zu erleiden und in der frühen Schwangerschaft sind die Beschwerden sehr stark – diese Aussagen bestimmen noch heute das Bild, wenn es um die ersten zwölf Wochen einer Schwangerschaft geht. Diese Aussagen stammen aber noch aus Großmutters Zeiten, denn die Frauen von heute genießen diese ersten Wochen und sie verschwenden wenig Gedanken an das, was eventuell passieren könnte. Aber wie gefährlich ist die Zeit der Frühschwangerschaft wirklich und wie stark sind die Beschwerden während dieser so aufregenden und spannenden Zeit?
Die ersten Anzeichen einer Frühschwangerschaft
Jede Schwangerschaft wird in drei Abschnitte unterteilt, das sogenannte Trimenon, und das erste dieser Drittel wird als Frühschwangerschaft bezeichnet. In diesen zwölf Wochen muss der Körper der Frau Höchstleistungen vollbringen und das erste Anzeichen ist in den meisten Fällen das Ausbleiben der Regel. Wenn die Periode ausbleibt, dann wird es Zeit, in der Apotheke einen Schwangerschaftstest zu kaufen oder zum Frauenarzt zu gehen, der dann einen entsprechenden test macht. Frauen, die bereits ein Kind geboren haben, merken meist sehr früh, dass sich der Körper verändert. In der Frühschwangerschaft spannen plötzlich die Brüste, die Haut sieht anders aus und viele Frauen sind in dieser Phase besonders häufig sehr müde.
Das Baby meldet sich
Bei den meisten Frauen wird die Schwangerschaft zwischen der sechsten und der siebten Schwangerschaftswoche festgestellt. Durch Blut- und Urintests wird die Schwangerschaft dann quasi amtlich und der Arzt wird eine erste Ultraschalluntersuchung machen, um genau sagen zu können, wann der Geburtstermin sein wird. In der Frühschwangerschaft erlebt nicht nur die werdende Mutter viele veränderungen, auch das Kind entwickelt sich in einem fast schon rasanten Tempo. Die Organe wachsen in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft und da das Herz recht früh mit seiner Entwicklung beginnt, sind bei einem Ultraschall zum ersten Mal auch die Herztöne des Babys deutlich zu hören.
Die Symptome im ersten Drittel
Im Körper einer werdenden Mutter tobt im ersten Drittel der Schwangerschaft ein wahres Chaos. Wie aus heiterem Himmel treten plötzlich Symptome auf, die bislang vollkommen unbekannt waren. Viele Frauen sind einfach nur müde, andere sind unglaublich erschöpft. Das Kind entzieht der Mutter all ihre Energie und in diesem Zustand ist es immer eine gute Idee, sich auszuruhen und zu entspannen. Übelkeit gehört ebenso zu den Beschwerden in den ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft, und diese Übelkeit beschränkt sich nicht nur auf den Morgen, auch mittags und sogar nachts kann es passieren, dass die Schwangere sich erbrechen muss. Melissen- und Kamillentee kann eine gute Waffe im Kampf gegen die Übelkeit sein, die meistens im zweiten Drittel ganz verschwindet.
Gerüche und Genüsse
Heißhunger auf Speisen, die man sonst nicht anrühren würde und Speisen, die überhaupt nicht zueinander passen – in der Frühschwangerschaft ist es vollkommen normal, wenn der saure Hering mit dem Schokoladeneis kombiniert wird. Frauen, die ständig Appetit auf Rote Bete haben, sollten einen Bluttest machen lassen, denn dieser Heißhunger kann ein Anzeichen für Eisenmangel sein. Ansonsten sollten schwangere Frauen einfach das essen, was ihnen besonders gut schmeckt. Wenn der Duft des Lieblingsparfüms plötzlich Übelkeit auslöst, dann ist das in der Frühschwangerschaft ganz normal und kein Grund zur Sorge. Auch eine Abneigung gegen Fleisch gehört zu den Dingen, die in der frühen Schwangerschaft vorkommen können, denn die Sinne, in diesem Fall der Geruchssinn, sind in den ersten Wochen einer Schwangerschaft besonders geschärft. Sollte es im ersten Drittel der Schwangerschaft jedoch zu Blutungen kommen, dann muss sofort der Arzt aufgesucht werden. Zwar bedeutet nicht jede Blutung auch eine Fehlgeburt, aber in dieser sensiblen Zeit der Schwangerschaft sollte nichts dem Zufall überlassen werden.
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Tags: schmierblutung in der frühschwangerschaftÜber den Autor Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.