Die Bienen sind ein sehr fleißiges Völkchen und jede Biene hat eine bestimmte Aufgabe. Die Arbeiterbienen fliegen aus, um Nektar zu sammeln, die Drohnen sind für den Nachwuchs im Bienenstock zuständig und die Königinnen haben eine Schlüsselrolle, denn sie legen bis zu 2000 Eier jeden Tag. Die Königin eines Bienenvolks unterscheidet sich von den Arbeitern und den Drohnen nicht nur durch ihre Größe und ihre längere Lebensdauer, die Königinnen werden auch besser ernährt als das gemeine Bienenvolk. Nur die Königin bekommt das Gelee Royal, das königliche Gelee, und wenn man sich die Inhaltsstoffe dieses besonderen Gelees anschaut, dann kann man auch verstehen, warum die Königinnen eine Sonderrolle im Bienenstock einnehmen.
Unverzichtbar für das Bienenvolk
Die Larven der Bienen müssen eine besondere Nahrung bekommen, damit sie zügig wachsen können. Das passiert nicht, wenn die Larven nur den einfachen Honig bekommen, denn dieser hat zu wenig eiweiß. Anders sieht das beim Gelee Royal aus, denn in diesem Gelee ist eine Menge Eiweiß zu finden, und auch ein bestimmtes Protein, das den Namen Royalactin trägt, sorgt dafür, dass die Larven schnell wachsen können. Das Protein lässt aber nicht nur die Larven schneller wachsen, es ist auch für den großen körperlichen Unterschied zwischen den Arbeiterbienen und ihrer Königin verantwortlich. Es sind die Arbeiterbienen, die das Gelee für ihre Königin herstellen, und zwar während des Stoffwechsels. Die Bienen sammeln das Gelee Royal in den Schlunddrüsen, sie scheiden das Gelee aus und verfüttern es drei Tage lang an die Larven. Der Rest dieser kostbaren Flüssigkeit ist für die Königin bestimmt und es hilft ihr dabei, über viele Jahre für den Nachwuchs im Bienenstock zu sorgen.
Woraus besteht das königliche Gelee?
Die genaue Zusammensetzung des Gelees ist bis heute wissenschaftlich noch nicht restlos geklärt, einige Inhaltsstoffe konnten aber identifiziert werden. Dazu gehören Vitamin E, Carotinoide, Nitratkonzentration sowie Malz, Pollen und Hefe, auch Kohlehydrate in Form von Fructose, Glucose und Saccharose konnten ebenso wie Eiweiß nachgewiesen werden. Über die Hälfte des Gelees für die Bienenkönigin besteht aus Wasser, rund ein Viertel aus Zucker und weitere 20 % sind Proteine und Aminosäuren.
Wie wird Gelee Royal gewonnen?
Die Gewinnung von Gelee Royal ist unter Imkern höchst umstritten, und einige Imker lehnen es generell ab, das Gelee zu „ernten“. Um das Gelee zu gewinnen, muss der Imker nicht nur die entsprechende Geräte, sondern auch sehr viel Erfahrung haben. Die Königin wird von ihrem Volk getrennt, daraufhin geraten die Arbeiterbienen unter großen Stress und beginnen damit, viel mehr Gelee Royal zu produzieren, als normalerweise notwendig ist. Viele Imker sehen das als Tierquälerei an und lehnen es ab, die Tiere auf diese Weise auszubeuten. Das besondere Gelee wird entweder in Ampullen, in kleinen Trinkfläschen, als Kapseln oder als Nahrungsergänzungsmittel angeboten und in Reformhäusern, Kosmetikstudios oder in der Apotheke angeboten. Während einer Saison können nur 500 Gramm Gelee gewonnen werden. Unmittelbar nach der Entnahme ist es weißlich-gelb und hat einen leicht säuerlichen bis bitteren oder auch pikanten Geschmack.
Wie wirkt das Gelee der Königin?
Dass Gelee Royal dem Bienenvolk gesunden Nachwuchs beschert, ist bekannt, aber welche Wirkung hat das Gelee auf den menschen? Die königliche Nahrung kann helfen, Stress besser zu bewältigen, oder bei der Nikotinentwöhnung behilflich sein. Auch Kinder, die keinen Appetit haben, sollen besser essen, wenn sie das Gelee der Königin als Nahrungsergänzungsmittel bekommen. Das Gelee hat sich vor allem im Kosmetikbereich einen guten Namen gemacht, denn es kann der Hautalterung vorbeugen, die freien Radikalen bekämpfen und die Körperzellen effektiv schützen. Es soll die Stimmung aufhellen und für ein ausgeglichenes Wesen sorgen und auch den Cholesterinspiegel senken können. Wissenschaftlich erwiesen ist das aber leider noch nicht.
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Tags: Gelee Royale Erfahrung, gelee royal erfahrungsberichteÜber den Autor Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.