LSD – diese drei Buchstaben stehen für lysergsäurediethylamid, aber auch für eine Droge, die ihre große Zeit schon lange hinter sich hat. Trotzdem ist die Trenddroge LSD nach wie vor gefragt, denn noch immer gibt es Fans, die sich der halluzinogenen Wirkung von LSD hingeben. LSD ist eine seltsame Droge, denn sie macht nicht abhängig, kann aber schwere gesundheitlichen Schäden auslösen. Die Trenddroge LSD wird heute noch in Form von Tabletten, Kapseln oder als Flüssigkeit verkauft, wenn auch unter ihrem neuen Namen Acid.
Die Geschichte der Trenddroge LSD
Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann fühlte sich an einem sonnigen Tag im April des Jahres 1943 nicht so recht wohl. Den ganzen Tag hatte er in seinem Labor mit Lysergsäurediethylamid gearbeitet und fühlte jetzt eine seltsame Ruhelosigkeit, auch die visuellen Wahrnehmungen, die er hatte, konnte der Chemiker nicht so richtig einordnen. Der Grund für seinen merkwürdigen Zustand musste mit Lysergsäurediethylamid zusammenhängen, und um Klarheit zu bekommen, nahm Albert Hofmann am nächsten Tag 0,25 mg LSD und erlebte, diesmal ganz bewusst, den zweiten LSD-Rausch seines Lebens. Karriere machte die Trenddroge LSD in den 1960er Jahren, wo sie vor allem unter Hippies einen hohen Stellenwert hatte. Der damals noch unbekannt Timothy Leary, seines Zeichens Professor an der berühmten Universität von Harvard, wurde zu einem LSD Guru und pries die bewusstseinserweiternden Eigenschaften der halbsynthetischen Droge. Angeblich waren auch die Beatles von der damaligen Trenddroge LSD begeistert und widmeten ihr mit „Luzy in the Sky with Diamonds“ sogar einen Song.
Was genau ist LSD?
LSD ist eine sogenannte halbsynthetische Droge, denn die im LSD enthaltene Lysergsäure ist ein natürlicher Wirkstoff des Mutterkorns, einem Schmarotzerpilz, der auf Getreideähren zu Hause ist. Im Rahmen seiner Forschungen hat Albert Hofmann dem Mutterkorn nur eine Diethylamid-Gruppe hinzugefügt und schon war die Trenddroge LSD geboren. Unter dem Namen Delysid wurde LSD vom Pharmaunternehmen Sandoz als Medikament auf den Markt gebracht und zur Unterstützung von Psychotherapien eingesetzt. Noch in den 1990er Jahren war es einigen Ärzten in der Schweiz erlaubt, LSD bei der behandlung psychisch Kranker einzusetzen.
Wie wirkt LSD?
Die Trenddroge LSD gehört zur Familie der Halluzinogene und erweitert das Bewusstsein, wenn man den Anhängern der Droge glauben darf. Wer LSD einnimmt, der kann verschiedene Emotionen zur gleichen Zeit erleben, oder dass die Stimmungen in schneller Folge einander abwechseln. Je nach Höhe der Dosis erzeugt LSD Halluzinationen und auch Wahnvorstellungen. Die Konsumenten haben das Gefühl, dass sie sich selbst und auch die Zeit verändern, alle Empfindungen werden praktisch ins Gegenteil verkehrt, man kann plötzlich Farben hören und Musik sehen. Diese „Reise“ kann ein Erlebnis sein, aber sie kann auch für massive Panikattacken sorgen. Das Gefühl die Kontrolle zu verlieren, nimmt dann Überhand, es stellt sich die angst ein, wahnsinnig zu werden, und auch Todesangst und tiefe Verzweiflung sind auf einem „Trip“ mit der Trenddroge LSD keine Seltenheit.
Wie schadet LSD der Gesundheit?
Auch wenn es bei LSD anders als bei Heroin und Kokain keine körperliche Abhängigkeit gibt, so kann es bei einem regelmäßigen Konsum doch zu ernsten gesundheitlichen Schäden kommen. Ein Risiko sind zum Beispiel Psychosen wie die Schizophrenie, die sich dauerhaft einstellen können, aber auch Depressionen und Angstzustände können durch den Konsum von LSD auftreten. Eine weitere Gefahr stellen die sogenannten Flashbacks dar, die häufig vor allem bei denjenigen vorkommen, die hohe Dosen der Droge einnehmen. Diese Flashbacks stellen sich sehr plötzlich und ohne Vorwarnung ein und können sogar noch nach Wochen oder Jahren nach der Einnahme von LSD immer wieder auftreten.
Die meisten stoppen die Einnahme von LSD, nachdem sie schlechte Erfahrungen auf einem der „Trips“ gemacht haben, und nehmen nie wieder LSD ein.
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Über den Autor Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.