Die Bilder aus Paris sind noch frisch im Gedächtnis und immer mehr menschen beschleicht ein ungutes Gefühl, wenn sie an den Bummel über den Weihnachtsmarkt, den Besuch eines Konzerts oder an den Samstag im Fußballstadion denken. Terrorangst macht sich mehr und mehr breit, aber wie sollte man dieser Angst begegnen? Ist es der richtige Weg, die Angst vor möglichen Terroranschlägen einfach auszublenden oder sollte man in diesen Tagen Vorsicht walten lassen und lieber zu Hause bleiben?
Der Terrorangst sachlich begegnen
Angst ist so etwas wie ein Schutzmechanismus, der uns vor möglichen Gefahren warnt. Angst ist aber auch wichtig, denn sie schützt uns vor einem allzu riskanten Verhalten. Wenn die Angst aber zu einer dauerhaften Belastung für die Psyche wird, dann raten Ärzte, etwas dagegen zu unternehmen. Viele Menschen trauen sich nach den Anschlägen in der französischen Hauptstadt nicht mehr auf die Straße, sie haben massive Terrorangst und malen sich aus, was alles passieren kann. Diese Angst ist zwar nicht unbegründet, aber ist sie auch realistisch? Sachlichkeit kann in diesem Fall helfen, die Terrorangst zu besiegen. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer eines Terroranschlags zu werden, ist relativ gering und nach Meinung von experten ist es deutlich wahrscheinlicher, Opfer eines Verkehrsunfalls oder eines häusliches Unfalls zu werden.
Sich der Terrorangst stellen
Sich seiner Angst zu stellen, ist ein bewährtes Mittel, um die Angst zu besiegen. Das ist bei Terrorangst nicht anders, denn nur wer mit einer vermeintlich gefährlichen Situation konfrontiert wird, der wird sehr schnell feststellen, dass die Angst unbegründet ist. Wer unsicher ist, der sollte immer versuchen, sein Sicherheitsgefühl zu erhöhen. So kann es zum Beispiel helfen, sich vor einem Besuch eines Konzerts oder im Kino über die Fluchtwege zu erkundigen und einen Sitzplatz zu wählen, der in der Nähe des Notausgangs ist. Das gibt ein sicheres Gefühl und hilft dabei, die Kontrolle über die Terrorangst zu bekommen. Wer auf den Weihnachtsmarkt gehen möchte, der sollte das zusammen mit Freunden tun, denn die vertraute Gemeinschaft sorgt ebenfalls für ein sicheres Gefühl und die Angst vor dem Terror schwindet.
Die Terrorangst ausblenden
Zugegeben, es ist in diesen Tagen nicht so einfach, die Terrorangst einfach auszublenden. Die Nachrichten haben rund um die Uhr nur ein Thema und viele Experten verbreiten viele unterschiedliche Meinungen. Auch die Politiker machen es mit ihren oftmals diffusen Äußerungen nicht eben einfacher, mit der Terrorangst vernünftig umzugehen. Mal heißt es, die Bürger müssen sich keine Sorgen machen, mal wird dazu aufgerufen, jetzt besonders aufmerksam zu sein und zum Beispiel große Menschenansammlungen zu meiden. Um die Terrorangst auszublenden, kann es hilfreich sein, den Fernseher auszulassen, denn je höher die Flut der Nachrichten steigt, umso mehr Menschen fühlen eine unbestimmte Angst. Zwar kann man den Terror nicht ausblenden, aber bei der widersprüchlichen Berichterstattung in den Medien sollte man einfach abzuschalten.
Was tun, wenn sich die Terrorangst nicht kontrollieren lässt?
Die meisten Menschen kehren heute wieder zur Normalität zurück und leben ihr Leben wie immer. Aber es gibt auch Menschen, die bekommen ihre Terrorangst nicht in den Griff und ihre Angst lässt sich nicht mehr kontrollieren. Immer dann, wenn die Angst allgegenwärtig ist und wenn sie das Leben nachhaltig einschränkt, dann wird es Zeit, einen Facharzt oder einen Therapeuten aufzusuchen. Nach Meinung von Psychologen haben diejenigen, die heute Terrorangst haben, auch früher schon mit Angstzuständen zu kämpfen gehabt. Jeder empfindet Angst anders und daher ist auch jede Therapie immer wieder individuell und auf den Patienten zugeschnitten. Wer sein Leben trotz Terrorgefahr wieder normal leben und genießen will, der ist gut beraten, sich Hilfe zu holen. Zusammen mit einem Therapeuten oder mit einem Arzt wird eine Strategie entwickelt, die dabei hilft, die Terrorangst zu besiegen.
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Tags: terrorwarnung deutschland aktuellÜber den Autor Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.