Immer öfter sorgen multiresistente Keime für negative Schlagzeilen und immer häufiger kommt es auch in krankenhäusern zu Todesfällen infolge einer Infektion mit diesen Keimen, die auf keine Antibiotika reagieren. Schuld an diesem Dilemma sind aber nicht alleine die Keime, auch der falsche Umgang mit Antibiotika sorgt dafür, dass Keime sich ungehindert ausbreiten können. Jetzt hat sich ABDA, die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände mit dem Thema Antibiotika befasst und gibt Tipps, wie Antibiotika richtig eingenommen werden, damit Keime keine Chance mehr haben.
Antibiotika vom Arzt verschreiben lassen
Wenn eine Behandlung mit Antibiotika notwendig ist, dann sollte nur ein Arzt diese Antibiotika nach einer gründlichen Untersuchung verschreiben. Ärzte und Apotheker waren davor, Antibiotika aufzubewahren und dann bei der nächsten Infektion, zum Beispiel bei einer harmlosen Erkältung, einfach wieder einzunehmen. Keiner sollte auf eigene Faust Antibiotika einnehmen, denn dann stimmt weder die richtige Dosierung, noch kann man sicher sein, dass das Mittel überhaupt noch die gewünschte Wirkung erzielen kann. Kommt es zu einer erneuten Infektion, dann sollte ein Termin beim Arzt gemacht werden, der dann darüber entscheidet, ob eine neuerliche Verschreibung nötig ist.
Antibiotika nie zu lange einnehmen
Auch wenn Antibiotika nicht süchtig machen, viele Menschen sehen in Antibiotika eine Art Allheilmittel, das bei jeder Gelegenheit eingenommen werden kann. Wer eine echte Grippe mit der Hilfe von Antibiotika überstanden hat, der wird beim nächsten Schnupfen wieder zu diesem Mittel greifen, denn schließlich hat es bei der Grippe auch dafür gesorgt, dass es zu einer Besserung kam. Grundsätzlich gilt, Antibiotika sollten nur so lange eingenommen werden, wie vom Arzt vorgeschrieben wurde.
Schlecht informiert
Die Apotheker beklagen sich immer öfter darüber, dass die Kunden, die mit einem Rezept zu ihnen kommen, gar nichts über die Antibiotika wissen, die der Arzt ihnen gerade verschrieben hat. Sie sind nicht über die möglichen Wechselwirkungen informiert worden und sie wissen zum Beispiel auch nicht, dass Antibiotika nicht mit Milch eingenommen werden dürfen. Antibiotika sollten grundsätzlich nur mit Wasser eingenommen werden, denn das Kalzium in der Milch kann bei einigen Antibiotika die Wirkung aufheben.
Antibiotika richtig entsorgen
Kaum jemand ist sich darüber im Klaren, wie gefährlich Medikamente für die Umwelt und für die Gesundheit sind, wenn sie einfach über den Hausmüll entsorgt werden. Noch gefährlicher wird es aber, wenn Antibiotika in der Toilette oder im Waschbecken entsorgt werden. Gelangt Antibiotika ins Abwasser und damit in den Wasserkreislauf, dann breiten sich die Substanzen in der Umwelt aus und das sorgt früher oder später dafür, dass viele Menschen gegen Antibiotika resistent werden. tabletten, die nicht mehr gebraucht werden, nehmen die apotheke kostenlos zurück und entsorgen sie dann auf die richtige Art und Weise.
Antibiotika nicht weitergeben
Medikamente sind teuer, vor allem für Senioren, die nicht selten nur eine kleine Rente haben. Um Geld zu sparen, werden Medikamente deshalb auch gerne „weitergegeben“. Das heißt, wer vom Arzt Antibiotika verschrieben bekommen hat und diese nicht vollständig verbraucht, verschenkt sie an Bekannte oder Freunde, damit diese nicht extra zum Arzt und in die Apotheke gehen müssen. Auch innerhalb der Familie werden Medikamente aller Art gerne weitergegeben, das kann aber besonders im Bezug auf Antibiotika unschöne Folgen haben, denn wenn bei jeder Kleinigkeit Antibiotika geschluckt werden, dann bauen sich Resistenzen auf. Kommt es dann tatsächlich zu einer Erkrankung, die die Einnahme von Antibiotika erforderlich macht, dann zeigen die Mittel keine Wirkung mehr.
Herbst und Winter sind die Zeit, in denen Infektionen besonders häufig auftreten. Die Palette der Erkrankungen reicht vom einfachen grippalen Infekt bis hin zur echten Grippe. Nicht in jedem Fall sind Antibiotika erforderlich und es sollte immer ein Arzt darüber entscheiden, ob der Einsatz von Antibiotika erforderlich ist oder nicht.
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Über den Autor Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.