Die meisten Menschen, die zu viele Kilos auf die Waage bringen, sind sehr versiert, wenn es um Ausreden geht. Mal sind die Gene schuld, mal ist die Beleuchtung gerade etwas ungünstig und sehr gerne sind es schwere Knochen, die das Übergewicht verursachen. Nur die wenigsten geben freimütig zu, dass sie eben gerne kalorienreich essen und deshalb zu viel wiegen. Aber wie ist das eigentlich mit den Knochen, können die wirklich zu schwer sein oder ist das nur eine faule Ausrede?
Schwere Knochen – Das Gewicht kann variieren
Natürlich wiegt das menschliche Skelett einiges, bei einem erwachsenen Mann machen die Knochen sogar 15 % des Gesamtgewichts aus, bei Frauen sind es immerhin noch 12 %. Ein Mann, der 80 Kilogramm wiegt, hat also alleine schon zwölf Kilogramm, die nur auf die Knochen entfallen, bei einer Frau, die 60 Kilogramm wiegt, sind es immerhin 7,2 Kilogramm, die alleine das Skelett auf die Waage bringt. Allerdings beschränkt sich dieses Gewicht auf die Knochendichte und die kann variieren. Wie dicht die Knochen sind, das ist von Mensch zu Mensch verschieden und von mehreren Faktoren abhängig. Die Masse und Dichte der Knochen variiert in der Regel um etwa zehn Prozent, je nachdem, wie sportlich derjenige ist. Auch die genetische Veranlagung spielt dabei eine Rolle, denn wer eltern oder Großeltern hat, die eine hohe Knochendichte haben, der muss sich darauf einstellen, ebenfalls schwere Knochen zu haben.
Schwere Knochen – Die Knochen passen sich an
Knochen bestehen zu 23 % aus Mineralien, zu 15 % aus Fett, zu 12 % aus Knorpel und zu 50 % aus Wasser. Es sind die Knochen, die den Körper stützen und daher passt sich die Knochendichte auch dem Körpergewicht an, damit dieser stützende Effekt erhalten bleibt. Diese Anpassung hat jedoch ihre Grenzen, denn bei Menschen, die stark übergewichtig sind, wird der Stützeffekt immer geringer, die Knochen können das Wasser und das Fett des Körpers immer schwerer tragen und werden in der Folge instabil und zunehmend brüchig. Schwere Knochen sind nicht am Übergewicht schuld, eher das Gegenteil trifft zu, denn wenn eine bestimmte Knochendichte erreicht wird, dann werden die Knochen nicht schwerer.
Wie kann die Knochendichte vermehrt werden?
Wer schwere Knochen hat, der verfügt über ausreichend Knochendichte und damit über ein gutes „Gerüst“ für seinen Körper. Um die Dichte der Knochen zu erhöhen, ist Kalzium sehr wichtig und das setzt voraus, dass mit der Nahrung viel Vitamin D gegessen wird. Wer viel Vitamin D zu sich nimmt, der lagert das so wichtige Kalzium in den Knochen und die Knochenmasse verdichtet sich. Regelmäßige bewegung kann ebenso für schwere Knochen sorgen, denn wenn die Muskeln ausreichend bewegt werden, dann regt das auch das Wachstum der Knochen an. Wer sich für regelmäßige sportliche Aktivitäten entscheidet, wie zum Beispiel laufen oder Tennis spielen und das Training einige Monate durchhält, der kann dann auf einem Röntgenbild sehen, wie sehr die Knochendichte zugenommen hat.
Die Knochen werden schwerer
Alle, sich die gesund und vor allen Dingen kalziumreich ernähren und dazu viel Sport treiben, die können damit rechnen, dass die Knochen im Verhältnis zum eigentlichen Körpergewicht ein wenig schwerer werden. Alle, die aber mit Sport nicht viel am Hut haben, sich dazu ungesund und kalorienreich ernähren, die werden zunehmen, schwere Knochen haben damit jedoch nichts zu tun. Schwere Knochen sind also für alle, die zu viele Problemzonen haben, keine logische Ausrede mehr. Wer abnehmen will, der sollte sich auch nicht darauf verlassen, dass die Knochendichte abnimmt und damit der Zeiger der Waage immer weiter nach unten zeigt. Die Dichte der Knochenmasse nimmt zwar ab, aber was viel wichtiger ist, die Menge an Fett muss schmelzen, denn nur dann verschwinden auch die überflüssigen Kilos.
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Über den Autor Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.