Lange Zeit galt Weizengras als eine Art Mysterium der Gesundheitsfanatiker, und da es lange Zeit keine gesicherten Studien gab, wird bis heute darüber diskutiert, ob Weizengras einen gesundheitlichen Nutzen hat oder eher nicht. Was allerdings feststeht und auch wissenschaftlich fundiert ist, ist die Tatsache, dass der junge Weizen viele Vitalstoffe hat. Wer Weizengras in die Ernährung integriert, der profitiert zum Beispiel von den Antioxidantien, die im Weizengras enthalten sind und die erfolgreich die freien Radikalen bekämpfen, welche im Verdacht stehen, krebsauslösend zu sein. Weizengras hat aber noch mehr gesundheitsfördernde Aspekte.
Ist Weizengras eine Alternative zum Brot?
Wer sich beim Anblick einer Herde grasender Kühe oder pferde schon einmal gefragt hat, wie diese Tiere alleine durch ihre ausschließlich pflanzliche Nahrung zu solchen Kraftpaketen werden, der wird sich vielleicht auch fragen, warum Menschen das nicht schaffen. Menschen essen Getreide wie Weizen, Dinkel, Hirse, roggen und Hafer, die übrigens alle zu den Süßgräsern gehören, nur über Umwege, wie beispielsweise Nudeln, Brot oder Brötchen, aber sie essen nicht das ursprüngliche Getreide wie Weizengras. Das kann ein Fehler sein, denn nur das natürliche Produkt hat diese Quellen an Nährstoffen, die Kühe und Pferde so stark machen.
Fundierte Studien
Neue Studien haben die gesundheitliche Wirkung von Weizengras untersucht und viele sind zu dem Ergebnis gekommen, dass Weizengras durchaus als Superfood gesehen werden kann. Weizengras kann, wenn es regelmäßig konsumiert wird, eine Art Frischzellenkur sein, denn der junge Weizen ist reich an Chlorophyll, Vitaminen, Enzymen und Mineralstoffen. Schon wenige Gramm Weizengras können es, was das die Nährstoffe angeht, mit mehreren Kilogramm Gemüse aufnehmen. Im Einzelnen sehen die Inhaltsstoffe von Weizengras wie folgt aus:
- 5-mal mehr Magnesium als Bananen
- 11-mal mehr Kalzium als Milch
- 50-mal mehr Vitamin E als Spinat
- 30-mal mehr Vitamin B1 als Kuhmilch
- 5-mal mehr Eisen Spinat
- 60-mal mehr Vitamin C als Zitrusfrüchte
Dazu kommt ein sehr hoher Anteil an Eiweiß, der Weizengras auch für Veganer und Vegetarier interessant macht. Das erklärt auch die Muskelmasse von Pferden und Kühen. Weizengras hat 24-mal so viel Eiweiß wie es Hühnereier bieten und übertrifft in diesem Bereich auch die Milch um das Achtfache.
Weizengras bei Darmerkrankungen
Erst seit wenigen Jahren befasst sich die Wissenschaft intensiv mit der Heilkraft des Weizengrases. Eine Studie kam jetzt zu der Erkenntnis, dass der junge Weizen vor allem bei der chronischen Darmerkrankung Colitis ulcerosa ein gutes und effektives Mittel sein kann. So wurden im Rahmen einer Studie mehrere Menschen, die unter dieser chronischen Entzündung des Darms leiden, einen Monat lang mit 100 Millilitern Weizengrassaft behandelt, und alle der Betroffenen haben nach Beendigung der Studie einen deutlichen Rückgang der Beschwerden gespürt.
Weizengras – eine Hoffnung auch bei Brustkrebs?
Auch mit dem Thema Krebs, genauer gesagt mit dem Brustkrebs, haben sich einige internationale Studien im Zusammenhang mit Weizengras beschäftigt. Der Schwerpunkt lag hier bei den Menschen, die sich nach der Diagnose Brustkrebs einer Chemotherapie unterziehen mussten. Vermutlich hat Weizengras einen günstigen Einfluss auf die sogenannte Myelotoxizität, einen Vorgang, bei dem die Zellen, die für die Blutgerinnung, die Versorgung mit Sauerstoff und für die Immunität sorgen sollen, nicht mehr funktionieren. Dieser Vorgang kann lebensgefährlich sein, denn wenn diese Zellen abnehmen, dann ist der Körper praktisch schutzlos. Die Studienteilnehmerinnen tranken jeden Tag 60 Milliliter Weizengrassaft. 17 % konnten an der Studie bedingt durch starke Übelkeit nicht mehr weiter teilnehmen, aber bei den anderen Probandinnen stellten die Forscher fest, dass Weizengras vermutlich in der Lage ist, den Prozess der Myelotoxizität zu hemmen.
Es gibt aber noch einen Grund, warum Weizengras für die Behandlung von Krebs zukünftig von großer Bedeutung sein kann, denn Weizengras hat die vorteilhafte Eigenschaft, die freien Radikalen, die Krebs auslösen können, einfach zu absorbieren.
Bild: © Depositphotos.com / jannystockphoto
Über den Autor Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.