Menschen sind von Natur aus „Tragelinge“, denn schon zu allen Zeiten haben Mütter und auch Väter ihre Kinder nah bei sich auf dem Rücken oder vor dem Bauch getragen. Kinderwagen gab es noch nicht und um arbeiten zu können, mussten die Eltern ihre Hände frei haben, und deshalb wurde der Nachwuchs nah beim Körper getragen, meist in einem Tuch. In der modernen Zeit war es lange Zeit verpönt, die Kinder in einer babytrage zu tragen, vor allem, weil viele Kinderärzte nicht müde wurden, zu prophezeien, dass die Kinder auf diese Weise einen irreparablen Rückenschaden bekommen. Heute denkt man anders darüber und die Babytrage ist wieder im Trend.
Ab wann können Kinder in der Babytrage getragen werden?
Viele Mütter, die ihre Kinder gerne in einer Babytrage eng bei sich tragen wollen, fragen sich, ab wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um das Kind in eine Babytrage zu legen. Die Antwort auf diese Frage lautet: Je eher, desto besser, denn ein kleines Kind liebt es, nah bei der Mutter zu sein, ihre Wärme und ihren Herzschlag zu spüren. Theoretisch können Mütter ihre Babys schon auf dem Weg vom Krankenhaus nach Hause in einer Babytrage tragen. Ärzte raten allerdings dazu, dass der Säugling ein Gewicht von mindestens 3.500 Gramm haben sollte.
Wie gesund sind Babytragen?
Lange Zeit hatten Babytragen einen denkbar schlechten Ruf. Der Kopf des Kindes wird nicht richtig gestützt, hieß es und es war auch eine weitverbreitete Meinung, dass die Babytrage für den kindlichen Rücken nicht optimal ist. Sicher gibt es auch heute noch Babytragen, die für den Rücken eines Babys nicht gesund sind und auch Hüftschäden sind keine Seltenheit, wenn die Wahl auf die falsche Babytrage fällt. Viele Kinder fühlen sich in einer Babytrage auch nicht sonderlich wohl, wenn sie entgegen ihrer natürlichen Beinstellung in eine ungewohnte Haltung gezwungen werden. Wenn die Eltern merken, dass sich ihr Baby in einer Babytrage nicht wohlfühlt, dann sollten sie ihr Kind besser in einem Kinderwagen transportieren.
Welche Babytragen sind zu empfehlen?
Wie können Eltern eine gute von einer wenigen guten Babytrage unterscheiden? Das funktioniert am besten über einen vergleich des Materials und der Inhaltsstoffe. Empfehlenswert sind grundsätzlich natürliche Materialien in Bio-Qualität, wobei reine Baumwolle immer eine gute Wahl ist, denn Baumwolle ist robust, strapazierfähig und lässt sich auch bei hohen Temperaturen in der Waschmaschine waschen. Damit sich das Baby in seiner Babytrage wohlfühlt, ist es wichtig, auf den richtigen Komfort zu achten. So sollten die Schultergurte einer Babytrage ausreichend breit und immer gut gepolstert sein. Ist das Baby neun Monate alt, dann sollte die Babytrage eine zusätzliche Tragefunktion an der Hüfte haben, denn sonst wird es für die Eltern unter Umständen sehr anstrengend, das Baby zu tragen. Qualitativ hochwertige Babytragen haben immer eine Hüfttragefunktion, die es je nach Material und Hersteller möglich macht, Kinder bis zum fünften Lebensjahr in einer Babytrage zu tragen.
Wie wird das Baby optimal getragen?
Eine Babytrage sollte immer die natürliche Körperhaltung des Kindes unterstützen und eine Anhock-Spreiz-Stellung möglich machen. Diese sogenannte M-Stellung wird immer dann erreicht, wenn an der Beinstellung des Babys ein M erkennbar ist. Das heißt, die Füßchen und der Po sind unten und die Knie zeigen nach oben. Um die perfekte Babytrage zu finden, sollten Eltern das Kind mit zum Einkauf nehmen und im Geschäft die unterschiedlichen Babytragen ausprobieren. Ist eine gesunde M-Stellung möglich, dann ist die Babytrage perfekt.
Welche Vorteile bietet eine Babytrage?
Eine Babytrage hat im Vergleich zum klassischen Kinderwagen viele Vorteile. Die Mutter oder der Vater haben immer die Hände frei und wenn es ums Treppensteigen oder um eine Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmittel geht, dann sind die Eltern nicht auf fremde Hilfe angewiesen.
Bild: © Depositphotos.com / runzelkorn
Über den Autor Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.