Der Darm ist eine der empfindlichsten Regionen des Körpers, und nicht umsonst heißt es: Wenn der Darm gesund ist, dann ist der Mensch gesund. Wenn es zu Veränderungen im Darmbereich kommt, dann empfinden die meisten Menschen das als störend, alarmierend ist es aber, wenn sich Blut im stuhlgang befindet. Blut im Stuhl kann viele Ursachen haben, die Palette der möglichen Erkrankungen reicht hier von Fisteln und Hämorriden über Risse im After bis hin zum Krebs. Wer Probleme mit dem Darm oder sogar Blut im Stuhl hat, der sollte das nicht auf die lange Bank schieben, sondern so schnell wie möglich einen Arzt aufsuchen.
Blut im Stuhl – Meistens harmlos
Selbst wenn Blut im Stuhl immer beunruhigend ist, zum größten Teil sind die Erkrankungen harmlos, die sich dahinter verbergen. Durchfallerkrankungen mit Erregern, die den Dünndarm und den Dickdarm quälen, treten häufig auf und während einer Darminfektion kann es auch zu Blut im Stuhl kommen. In der Regel klingen die Beschwerden meist nach wenigen Tagen von selbst wieder ab und auch die Blutungen hören wieder auf. Hämorriden sorgen ebenfalls für Blut im Stuhl, und auch hier gibt es keinen Grund zur Sorge, denn Hämorriden lassen sich heute gut medikamentös behandeln. Vor allem wer über 50 ist, der ist häufig von Hämorriden betroffen, denn in diesem Alter hat jeder Zweite diese Beschwerden. Harmlos ist in der Regel auch ein Riss im After, der ebenfalls für Blutungen beim Stuhlgang sorgt.
Mit den Jahren steigt die Gefahr
Darmbeschwerden treten bei jungen Menschen eher selten auf, betroffen sind davon vielmehr ältere Menschen. Mit dem Lebensalter steigt leider auch die Gefahr, dass es zum Beispiel zu Ausstülpungen im Darm, einem sogenannten Divertikel kommt, und auch Geschwüre, die sowohl im Bereich des Dick- oder Dünndarms auftreten, sind mit zunehmendem Alter keine Seltenheit. Diese Geschwüre sorgen ebenfalls für Blut im Stuhl, bei älteren Menschen steigt jedoch die Gefahr, dass die Geschwüre bösartig sind.
Selten im Dünndarm
In den meisten Fällen treten Blutungen im Darmbereich im Dick- oder im Mastdarm auf, der Dünndarm ist eher selten betroffen. Kommt es zu Blut im Stuhl und es handelt sich um den Dickdarm, dann kann daran zum Beispiel eine Veränderung in den Blutgefäßen schuld sein. Bei Frauen kommt es häufig zu einer Endometriose, die ebenfalls für Darmblutungen sorgt und bei der der Dünndarm betroffen ist. Darmpolypen sind eine Ursache für Blut im Stuhl und auch eine Invagination, eine Einstülpung des Dünndarms, kann Blut im Stuhl verursachen und muss behandelt werden.
Blut im Stuhl – Die Diagnosemöglichkeiten
Um der Ursache für Blut im Stuhl auf den Grund gehen zu können, macht der Arzt eine Koloskopie, eine Darmspiegelung. Vor dieser Untersuchung haben die meisten Menschen angst, aber diese Angst ist unbegründet, denn eine Darmspiegelung wird auf Wunsch auch unter einer leichten Vollnarkose durchgeführt. Dazu muss der Patient allerdings für mindestens zwei Tage stationär ins krankenhaus, denn vor der Spiegelung muss der Darm gründlich entleert werden. Wenn die Narkose ausgeschlafen wurde, dann geht es am nächsten Tag schon wieder nach Hause.
Vorsorge ist immer vernünftig
Wer über 55 Jahre alt ist, der sollte die Möglichkeit nutzen und einmal im Jahr eine Vorsorgeuntersuchung des Darms machen lassen. Diese Untersuchung wird von den Krankenkassen bezahlt und sie ist wichtig, denn auf diese Weise kann Darmkrebs schon in einem frühen Stadium erkannt werden. Wird der Krebs rechtzeitig erkannt, dann bestehen gute Chancen auf eine vollständige Genesung. Aber auch eine gesunde, abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung ist eine gute Vorsorge gegen den Darmkrebs. Die Ernährung sollte ballaststoffreich sein, denn das macht dem Darm die tägliche Arbeit leichter. Wenn es trotzdem zu Blut im Stuhl kommt, dann kann es vielleicht sogar lebenswichtig sein, schnell einen Arzt aufzusuchen.
Bild: © Depositphotos.com / trans961

Über den Autor Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.