Viele kennen es aus eigener Erfahrung – man hat ein Kratzen im Hals oder räuspert sich öfters aus Nervosität oder weil man Schleim im Hals hat. Eigentlich ja nichts Ungewöhnliches, und doch sollte man den Auslöser für das häufige Räuspern zu eruieren versuchen. Denn es kann ein Hinweis dafür sein, dass im Hals etwas nicht in Ordnung ist. Wir erklären nachfolgend, was die häufigsten Ursachen sind und was hinter dem sogenannten Postnasal-Drip-Syndrom steckt.
Beim Räuspern entsteht ein mehr oder weniger kräftiger Luftzug, der Sekret und Fremdkörper aus dem Hals befördert. Diese sind oft für einen unangenehmen Juckreiz zuständig. Wer sich allerdings häufiger räuspert, der erlebt das erleichternde Gefühl dabei eher nur kurz. Denn die dabei entstehende Reizung an Schleimhaut, Kehlkopf und Stimmlippen können einen echten Teufelskreis auslösen. Der HNO-Experte Dr. Michael Deeg warnt davor, sich häufig zu räuspern. Denn um sich zu schützen, produzieren die Schleimhäute noch mehr Sekret, das sehr dickflüssig ist. Dies verstärkt wiederum den Räusper-Drang, womit über kurz oder lang ein wunder Hals riskiert wird. Auch kann es auf Dauer zu Veränderungen der Schleimhaut kommen, die erhebliche Auswirkungen auf die Stimme haben. Diese klingt dann eher belegt und heiser. Geht es nach dem Mediziner, sollte man das Räuspern am besten einfach unterdrücken und dem Auslöser dafür auf den Grund gehen.
Das Postnasal-Drip-Syndrom äußert sich mit Räuspern
Eine der häufigsten Ursachen für das häufige Räuspern ist das sogenannte Postnasal-Drip-Syndrom, kurz auch PNDS genannt. Dabei handelt es sich um ein fortwährendes Fremdkörpergefühl im Hals, das vor allem durch zähflüssigen Schleim ausgelöst wird. Oft ist es während und auch noch nach einer schlimmen erkältung zu beobachten. An und für sich ist PNDS als harmlos einzustufen, es ist für den Betroffenen einfach unangenehm und störend. Statt sich zu räuspern, empfiehlt der Experte, dass ausgiebig Flüssigkeit zugeführt wird. Das verdünnt den Schleim, der damit auch besser abfließen kann.
Ebenfalls ein Auslöser für das häufige Räuspern kann Sodbrennen bzw. der Säure-Reflux sein. Denn wenn ein Teil des Mageninhaltes die Speiseröhre hinauf steigt, greift die Säure dabei die empfindlichen Schleimhäute an. Die Reizungen werden als Brennen und Kratzen wahrgenommen und führen zu einem quasi Reflex, dass sich der Betroffene räuspert. Auch hier heißt es wieder, viel trinken, damit die Säure verdünnt wird und sich der Hals beruhigt. Klar ist aber auch, dass das Sodbrennen entsprechend behandelt werden muss, was meist durch die Gabe von Säurehemmern geschieht.
Eine dritte Möglichkeit, die häufiges Räuspern auslöst, ist eine Allergie. Denn wenn der Hals juckt, kratzt und sich einfach belegt anfühlt, versuchen viele, dieses Gefühl dadurch weg zu bekommen. Vor allem Allergiker auf Birkenpollen oder auf Nüsse und Äpfel sind davon betroffen und sollten in Zeiten, in denen der allergische Reiz besteht, vermehrt auf ihren Hals achten.
Bei Drang zu räuspern viel trinken
Wer ausreichend trinkt, der lernt meist gut, dem Drang sich zu räuspern, zu widerstehen. Wichtig ist allerdings, dass dabei auf frucht- und kohlensäurehaltige Getränke verzichtet wird. Am besten geeignet ist da stilles Wasser, das der Betroffene in kleinen Schlucken zu sich nehmen sollte. Auch Bonbons können den Hals befeuchten und damit beruhigen. Doch solche mit Pfefferminz sollten es besser nicht sein, denn die ätherischen Öle können die empfindlichen Schleimhäute erheblich reizen. Besser sind da Bonbons mit Kamille oder Salbei zu lutschen.
Temperatur-Extreme wie kaltes Eis oder heißer Tee können ebenfalls die Schleimhaut reizen, weshalb am besten lauwarme Getränke helfen. Eis hilft zwar, aber nur kurzfristig, denn die Kälte, etwa wenn man Eiswürfel lutscht, wirkt betäubend. Doch damit sich die Schleimhäute quasi wieder aufwärmen, wird die Durchblutung in ihnen verstärkt, womit Reizungen und sogar Schwellungen die Folge sein können. Und damit wäre der Drang sich zu räuspern schnell wieder da, noch dazu wo die Schleimhäute ohnehin schon angegriffen sind.
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Tags: ständiges räuspern weist auf, ständiges räuspernÜber den Autor Maik Justus
Maik Justus wohnt mit seiner Familie in Bielefeld. Er beschäftigt sich überwiegend mit den Themen Gesundheit, abnehmen, Fitness sowie wellness. Sich selbst beschreibt er als sehr Ehrgeizig. Maik ist selbst überzeugter Gesundheitsfanatiker und Fitnessfreak. Maik ist Vater von 3 Kindern.