Eine neue Idee der Bundesfamilienministerin manuela schwesig wird viele unverheiratete Paare freuen, die sich ein Kind wünschen. Die Ministerin will, dass auch Paare, die nicht verheiratet sind und die über den Weg der künstlichen Befruchtung ein Kind möchten, so bezuschusst werden, wie das auch bei Ehepaaren der Fall ist. Bisher beteiligt sich der Staat mit rund 50 % an den Kosten für eine künstliche Befruchtung, und da immer mehr Paare ohne Trauschein zusammenleben und auch eine Familie gründen wollen, ist der Schritt der Ministerin nur logisch.
Zu wenig Kinder
In Deutschland werden immer weniger Kinder geboren und das ist mit ein Grund, warum die Familienministerin die künstliche Befruchtung auch bei Paaren bezuschussen möchte, die keinen Trauschein haben. Bislang bekamen nur verheiratete Paare einen Zuschuss von bis zu 4.500 Euro und um die Geburtenrate zu steigern und eine zeitgemäße Regelung zu erreichen, sollten auch Paare, die in wilder Ehe leben, von einem Zuschuss profitieren. Aber nicht nur die Ministerin, sondern auch die Krankenkassen befürworten den Zuschuss und sind der Meinung, dass dieser Schritt schon lange überflüssig war.
Durch die freiwillige Zusatzleistung haben sich die Krankenkassen am Kostenzuschuss für eine Zeugung im Reagenzglas bislang mit bis zu 75 % beteiligt, und den Zuschuss in dieser Höhe wollen die Kassen jetzt auch den unverheirateten Paaren zukommen lassen. Um dieses Ziel zu erreichen, sind einige Kassen sogar bis vor das Bundessozialgericht gezogen, aber mit Blick auf die gültige Rechtslage haben die Richter den Vorstoß bisher abgelehnt. Die Kassen finden das diskriminierend, denn so bleibt die künstliche Befruchtung die einzige Leistung der krankenkasse, für die ein Trauschein verlangt wird.
So sieht die Realität aus
Es ist eine lange überholte Ansicht, dass es für die Kinder besser ist, wenn ihre Eltern miteinander verheiratet sind. Das Statistische Bundesamt hat den Anteil der Kinder, die nicht ehelich geboren wurden, mit einem Anstieg auf über 34 % gegenüber dem Jahr 1970 beziffert, und die Tendenz steigt weiter nach oben. Ein weiteres Problem gibt es auch in der unterschiedlichen Handhabung der einzelnen Bundesländer, denn nur in fünf Bundesländern gibt es überhaupt einen Zuschuss.
Paare, die im falschen Bundesland leben und dazu auch nicht verheiratet sind, die werden doppelt bestraft, denn sie müssen die künstliche Befruchtung komplett aus der eigenen Tasche bezahlen. Rund 500 ledige Paare bitten die Krankenkassen jedes Jahr um einen Zuschuss, aber noch Antragsteller müssen die Kassen mit Hinweis auf die bestehende Gesetzeslage ablehnen. Kritik kommt von Monika Bachmann, der Gesundheitsministerin des Saarlands, sie ist der Meinung, der Bund solle die Paare mit Trauschein stärker unterstützen, um die Geburtenrate zu erhöhen. Die gesetzlichen krankenkassen zahlen bislang nur drei notwendige Behandlungen, müssen noch weitere Versuche unternommen werden, dann muss das Paar diese selbst bezahlen. Nach Meinung von Monika Bachmann sollten auch Paare, die wenige finanzielle Mittel zur Verfügung haben, die Chance bekommen, sich ihren Wunsch nach einem Kind zu erfüllen.
Auch die CDU/CSU Fraktion im Bundestag ist gegen den Vorstoß von Manuela Schwesig, die nur den Paaren, die miteinander verheiratet sind, die Verantwortung zutraut, ein Kind zu erziehen.
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Über den Autor Maik Justus
Maik Justus wohnt mit seiner Familie in Bielefeld. Er beschäftigt sich überwiegend mit den Themen Gesundheit, Abnehmen, Fitness sowie Wellness. Sich selbst beschreibt er als sehr Ehrgeizig. Maik ist selbst überzeugter Gesundheitsfanatiker und Fitnessfreak. Maik ist Vater von 3 Kindern.