Eine aktuelle Studie zeigt, dass die verschiedenen Blutgruppen für verschiedene Krankheiten ein größeres oder geringeres Erkrankungsrisiko tragen. Wer also seine Blutgruppe kennt, der könnte so einiges darüber erfahren, auf welche Krankheiten er sich schon mal vorbereiten sollte. Aber viele Menschen in Deutschland kennen ihre Blutgruppe nicht. Frauen kenne ihre häufiger als männer, da sie im Zuge einer Schwangerschaft ermittelt wird. Aber auch bei einer Blutspende wird die Blutgruppe erfasst.
Die aktuelle Studie ist nur eine von vielen die belegen kann, dass die eigene Blutgruppe darüber bestimmt, wie hoch unser Krankheitsrisiko für diverse Erkrankungen ist. Erst im vergangenen Jahr haben sich Forscher der Uni Greifswald mit dieser Frage beschäftig. Die Studie befasst sich mit dem Risiko einer Bauchspeicheldrüsenentzündung. Personen der Blutgruppe B haben ein 2,5-fach höheres Risiko als Personen der Blutgruppe 0, an dieser Krankheit zu leiden. Darüber hinaus wurde schon mehrfach nachgewiesen, dass auch das Herzinfarktrisiko beeinflusst wird.
Es gibt vier Haupt-Gruppen: A, B, AB und Null. Es ist kaum erforscht, warum es zur Bildung der verschiedenen Typen kommt. Es kann aber beobachtet werden, dass in verschiedenen Regionen, verschiedene Blutgruppen stärker ausgeprägt sind. In Afrika findet man besonders häufig Personen mit der Gruppe Null. Dies lässt vermuten, dass es auf Grund von natürlicher Selektion zu der Typen-Vielfalt gekommen ist. Hier kommt auch der Zusammenhang zwischen Blutgruppe und Krankheitsrisiko wieder zum Tragen. Es konnte nachgewiesen werden, dass Personen der Gruppen A, B und AB eine bessere Überlebenschance bei der Pest hatten. Dem entsprechend haben in Regionen, in denen die Pest stark verbreitet war, mehr Personen dieser Blutgruppen überlebt und konnten diese weitergeben.
Auch Demenz durch Blutgruppe beeinflusst
In den USA haben Forscher nachgewiesen, dass ein klarer Zusammenhang zwischen der Blutgruppe und Demenz besteht. Dabei wurden Daten von 30.000 Personen ausgewertet. Diese Personen waren mindestens 45 Jahre alt. Die Studie wurde über einen Zeitraum von vier Jahren vorgenommen. Gedächtnisverlust tritt nach den Auswertungen der Studiendaten vor allem bei Personen mit der Blutgruppe AB auf. Die Chance als Träger dieser Gruppe an Demenz zu erkranken ist nahezu 80% höher als bei den Trägern der anderen Gruppe.
Im Bereich der Gefäßerkrankungen sind es Personen der Blutgruppe Null, die ein wesentlich geringeres Risiko aufweisen. Der Verband Deutscher Kardiologen gibt sogar an, dass etwa 6 % aller Herz-Kreislauferkrankungen auf eine ungünstige Blutgruppe zurückzuführen ist. In diesem Fall also A,B und AB. Diese Personen haben einen höheren Anteil eines blutstillenden Eiweißes. Dies führt dazu, dass Blut leichter verklumpen kann und zu Verstopfungen der Blutgefäße führt.
Über das Krankheitsrisiko hinaus finden Blutgruppen auch im Rahmen der Ernährung Beachtung. Der amerikanische Naturheilkundler Peter J.D'Adamo hat die Theorie bekannt gemacht, dass Personen unterschiedlicher Blutgruppe auch unterschiedliche Nahrung zu sich nehmen sollten. Die speziellen Diäten sollen für den körper besonders gut verträgliche sein. Sie sollen Allergien minimieren und neue Vitalität wecken. Die Idee dahinter ist recht einfach. Der Forscher gibt an, dass die Blutgruppe Null die erst und älteste Gruppe ist. Von da an haben sich die anderer vier im Laufe der Evolution entwickelt. Die Diätpläne sind darauf ausgelegt, dass zur Entstehungszeit der verschiedenen Gruppen, die Nahrung anders aufgebaut war. So sind Personen der Gruppe Null an eine fleischhaltige Nahrung gewöhnt, da sie aus der Zeit der Jäger und Sammler stammt. Weniger geeignet ist hier die Aufnahme von Getreide, das es noch keine Landwirtschaft gab. Im Gegensatz zum Zusammenhang zwischen Blutgruppe und Krankheitsrisiko ist diese Diät allerdings nicht wissenschaftlich belegt. Es gibt viele Kritikpunkte von verschiedenen Seiten. Unter anderen wird immer wieder gesagt, dass gesamte Konzept sei darauf aufgebaut, die Anhänger zu teuren Blut-test zu überzeugen. Denn einen kompletten Diätplan kann man nur dann erhalten, wenn man bestimmte Blutuntersuchungen durchführt.
Medikamente für Blutgruppen-Krankheiten nicht vorhanden
Es ist also wichtig, seine eigene Blutgruppe zu kennen. So kann man bereits einschätzen, ob man für gewisse Krankheiten anfälliger ist. Vor allem im Bereich der Herzerkrankungen kann man so besonders vorsichtig sein und seinen Lebensstil entsprechend anpassen. Vielmehr ist allerdings nicht möglich. Viele Krankheiten, wie etwa eine Gastritis können auch durch einen Wandel des Lebensstils nicht unbedingt verhindert werden. Auch eine Entwicklung von Medikamenten für diesen Bereich ist kein Ziel der nahen Zukunft. Grundsätzlich gilt, dass die Forschung hier noch in den Kinderschuhen steckt. Momentan kann zwar ein Zusammenhang nachgewiesen werden, aber keine fassbaren Gründe sind bekannt.
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Über den Autor Maik Justus
Maik Justus wohnt mit seiner Familie in Bielefeld. Er beschäftigt sich überwiegend mit den Themen Gesundheit, Abnehmen, Fitness sowie Wellness. Sich selbst beschreibt er als sehr Ehrgeizig. Maik ist selbst überzeugter Gesundheitsfanatiker und Fitnessfreak. Maik ist Vater von 3 Kindern.