Depressionen haben sich in den letzten Jahren zu einer Art Volkskrankheit entwickelt, denn noch nie waren so viele Menschen davon betroffen wie heute. Warum immer mehr Menschen an Depressionen leiden, das wollten Wissenschaftler aus Kanada wissen, und sie sind zu einem erstaunlichen Ergebnis gekommen.
Entzündungen im gehirn
Depressionen verlaufen häufig in bestimmten Phasen und während einer akuten Phase haben die Ärzte im Centre for Addiction and Mental Health im kanadischen Toronto mithilfe eines Scans Entzündungen im Gehirn festgestellt. Für die Studie wurden 20 Patienten mit einer schweren Depression und 20 vollkommen gesunde Probanden einem Gehirnscan unterzogen. Ein Schwerpunkt der Untersuchungen war die Aktivität von ganz bestimmten Immunzellen, den sogenannten Mikroglia. Bei denjenigen, die unter einer schweren Depression litten, war die Aktivität dieser besonderen Zellen bis zu 30 % stärker als bei den gesunden Probanden.
Umso schwerer eine Depression war, umso mehr waren die Immunzellen aktiv und das beweist, dass Menschen, die unter einer schweren Depression leiden, auch eine akute Entzündung im Gehirn haben. Allerdings kommt es bei der Diagnose immer darauf an, um welche Form einer Depression es sich handelt, denn Depressionen gehören zu den komplexen Erkrankungen, die bei jedem Patienten anders verlaufen. Viele Wissenschaftler gaben deshalb zu bedenken, dass es zu einfach ist, eine Entzündung im Gehirn als einzige Ursache anzusehen. Wenn es sich aber um eine besonders schwere Form der Depression handelt, dann kann eine Entzündung im Gehirn eine der möglichen Ursachen sein, denn diesen Beweis haben die Forscher aus Kanada erfolgreich angetreten.
Verschiedene Ursachen
Kaum eine andere Krankheit kann so viele verschiedene Ursachen haben wie eine Depression. Es gibt viele Auslöser, die dazu führen, dass sich Menschen depressiv fühlen, keinen Appetit mehr haben und nicht selten sogar an Selbstmord denken. Stress kann ein Auslöser sein, aber auch ein Trauma ist für eine Depression eine mögliche Ursache. Das soziale Umfeld kann eine Depression auslösen, aber auch eine genetische Veranlagung ist möglich. Vielfach kann eine Depression mit Medikamenten sehr gut behandelt werden, und auch eine Psychotherapie zeigt Wege aus der Depression auf.
In früheren Studien waren Entzündungen im Gehirn schon ein Thema, aber diese Entzündungen bei einer klinischen Depression ließen sich damals nur sehr schwer nachweisen. Jetzt ist den Medizinern in Kanada ein Durchbruch gelungen und das nährt die Hoffnung, dass es vielleicht in der nahen Zukunft zum einen eine wirksame Therapie und zum anderen auch ein medikament geben wird, was bei Depressionen eine schnelle Hilfe verspricht.
Über den Autor Maik Justus
Maik Justus wohnt mit seiner Familie in Bielefeld. Er beschäftigt sich überwiegend mit den Themen Gesundheit, Abnehmen, Fitness sowie wellness. Sich selbst beschreibt er als sehr Ehrgeizig. Maik ist selbst überzeugter Gesundheitsfanatiker und Fitnessfreak. Maik ist Vater von 3 Kindern.