Sie tritt häufiger bei jungen als bei älteren Menschen auf und wenn sie diagnostiziert wird, dann ist immer Eile geboten – die Blinddarmentzündung. Die Blinddarmentzündung oder Appendizitis gehört zu den sehr häufig auftretenden Krankheiten, die mit unzweifelhaften Symptomen auf sich aufmerksam macht. Starke Schmerzen im unteren Bauchbereich, Übelkeit und Erbrechen sind ein sicheres Zeichen dafür, dass der blinddarm entzündet sein könnte. Wer diese Symptome verspürt, der sollte auf jeden Fall zu einem Arzt gehen.
Bilddarmentzündung – Der entzündete Wurmfortsatz
Der Name Blinddarmentzündung ist irreführend, denn nicht der Blinddarm selbst ist entzündet, es ist vielmehr der Wurmfortsatz, der am Blinddarm hängt, der für Probleme sorgt. Ein Fremdkörper wie zum Beispiel ein Kirschkern oder auch ein Klumpen Kaugummi können für eine Entzündung des Wurmfortsatzes sorgen, aber auch wenn der kleine Fortsatz abknickt, dann kann das zu einer Entzündung führen. Vielfach lässt sich die Ursache für eine Blinddarmentzündung aber nicht mehr nachweisen.
Die Diagnose einer Bilddarmentzündung
Wenn man mit diesen typischen beschwerden zum Arzt geht, dann hat der Arzt mehrere Möglichkeiten, eine genaue Diagnose zu stellen. Eine Ultraschalluntersuchung bringt ebenso Gewissheit wie auch das Abtasten des Unterbauchs. Es gibt charakteristische Druckpunkte, die auf eine Blinddarmentzündung hinweisen und auch der sogenannte Loslassschmerz zeigt dem Arzt, ob der Wurmfortsatz entzündet ist oder nicht. Wenn es mit den klassischen Methoden keine eindeutige Diagnose gibt, dann kann eine Bauchspiegelung helfen. In der Regel wird dem Patienten auch Blut abgenommen und untersucht. Wenn sich viele weiße Blutkörperchen finden, dann deutet das ebenfalls auf eine Blinddarmentzündung hin.
Der Verlauf einer Blinddarmentzündung
Blinddarmentzündungen können eine sehr lange Vorlaufzeit haben, ohne dass eine eindeutige Diagnose gestellt werden kann. Viele fühlen sich über Wochen nicht so recht wohl, sie klagen über Schmerzen im Bauchraum, die dann aber wieder verschwinden. Auch das Gefühl der Übelkeit kann plötzlich wieder nachlassen. Da die Symptome immer wieder auftreten und dann wieder verschwinden, gehen die meisten Menschen nicht direkt zum Arzt, sondern vermuten hinter ihren Beschwerden einen verdorbenen Magen.
Wie gefährlich die Entzündung aber wirklich sein kann, das hängt vom Stadium der Krankheit ab. Wer zu lange wartet, der riskiert einen Durchbruch des Wurmfortsatzes. Ist das der Fall, dann ist schnelle Hilfe lebensrettend, denn wenn der Wurmfortsatz perforiert ist, kann es zu einer Entzündung des Bauchfells kommen. Auch eine Lähmung des Darms kann die Folge sein, wenn eine Blinddarmentzündung nicht rechtzeitig erkannt wird, und bei Menschen die unter Morbus Crohn, einer chronischen Entzündung des Darms leiden, kann ein entzündeter Wurmfortsatz sogar lebensgefährlich sein.
Die Therapie einer Blinddarmentzündung
Wer mit Unterbauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und auch leichtem Fieber ins Krankenhaus kommt, der wird zunächst einmal nur beobachtet. Der Patient darf während dieser Zeit nichts essen, damit der darm zur Ruhe kommt, denn das erleichtert die Diagnose. Handelt es sich tatsächlich um eine Blinddarmentzündung, dann gibt es nur eine Möglichkeit und das ist die Operation. Wurde in früheren Zeiten eine sogenannte offene Operation durchgeführt, so greifen die Chirurgen von heute nicht mehr so häufig zum Skalpell, sondern nehmen das Endoskop. Bei diesen minimal-invasiven Operationsmethoden wird die Bauchdecke nicht mehr mit einem Schnitt geöffnet, der Arzt führt vielmehr durch drei winzige Schnitte das Endoskop ein und entfernt dann behutsam den entzündenden Wurmfortsatz. Diese „Schlüssellochchirurgie“ ist für den Patienten weniger belastend und dabei kann sogar auf eine Vollnarkose verzichtet werden. Leider hat die Laparoskopie einen entscheidenden Nachteil: Sie ist deutlich teurer als ein normaler chirurgischer Eingriff und wird deshalb von den Krankenkassen nicht so gerne gesehen.
Tags: blinddarmÜber den Autor Maik Justus
Maik Justus wohnt mit seiner Familie in Bielefeld. Er beschäftigt sich überwiegend mit den Themen Gesundheit, Abnehmen, Fitness sowie Wellness. Sich selbst beschreibt er als sehr Ehrgeizig. Maik ist selbst überzeugter Gesundheitsfanatiker und Fitnessfreak. Maik ist Vater von 3 Kindern.