Eine Lungenentzündung kann jeden menschen treffen
Die Lungenentzündung ist eine Krankheit, die heute nach der Art eingeteilt wird, wie sie vom Betroffenen erworben wird. Den größten Schwerpunkt stellt dabei die ambulant erworbene Lungenentzündung dar. Sie wird von den Medizinern als AEP oder CAP bezeichnet. Grippeviren, Chlamydien, Legionellen und Streptokokken werden hier als die am häufigsten vorkommenden Erreger ausgemacht.
Als nosokomiale Lungenentzündung oder HAP werden die Erkrankungen bezeichnet, bei denen eine Infektion durch Keime in einem Krankenhaus erfolgt ist. Dabei können besonders häufig Serratia, Klebsiella sowie Proteus, Enterobacter und Pseudomonas in den Laboruntersuchungen nachgewiesen werden. Hinzu kommen die Lungenentzündungen, die Patienten mit einem allgemein geschwächten Immunsystem auftreten können. Sie werden im medizinischen Fachjargon als immunsupprimierte Pneumonien bezeichnet.
Eine weitere Gruppe der Lungenentzündung stellen die Erkrankungen dar, die durch den Kontakt mit stark reizenden oder giftigen Stoffen verursacht werden. Auch können Pneumonien im Zusammenhang mit einer Strahlentherapie auftreten. Die Einwirkung von großer Hitze sowie das längerfristige Einatmen eisig-kalter Luft kann Reizungen und in der Folge Entzündungen der Lunge hervor rufen. Bei einigen Formen der Lungenentzündung kann auch das Rippenfell mit beteiligt sein. Dieses heißt auf Lateinisch Pleura, so dass der Mediziner in diesem Fall von einer Pleuropneumonie spricht.
Bei der Behandlung einer Lungenentzündung kommt es auf die jeweilige Ursache, die Art des nachgewiesenen Erregers sowie auf den Schweregrad an. Beim ambulant erworbenen Lungenentzündungen kommen zumeist Breitbandantbiotika sowie schleimlösende Mittel zum Einsatz. Bei der HAP muss von Beginn an eine aggressive Therapie erfolgen, da hier oft antibiotikaresistente Erreger beteiligt sind. Hier werden häufig auch Gyrasehemmer angewendet. In besonders schweren Fällen ist die zusätzliche Zufuhr von Sauerstoff oder sogar eine unterstützende künstliche Beatmung notwendig.
Wichtiges über Lungenentzündung:
Der Gefahr einer möglichen Lungenentzündung ist jeder Mensch ausgesetzt. Das ergibt sich allein schon daraus, dass eine große Palette an Erregern als mögliche Ursache in Frage kommt. Nur gegen einige von ihnen, wie zum Beispiel der Influenza oder Pneumokokken, gibt es einen wirksamen Schutz durch Impfungen. Hinzu kommen thermische und chemische Reizungen der Lunge sowie eine allgemeine Immunschwäche. Die jeweilige Behandlung der Lungenentzündung ist abhängig von den individuellen Ursachen. Dort muss gut abgewogen werden, welcher Schweregrad der Erkrankung welche Maßnahmen als nützlich und angemessen erscheinen lässt. Ein Problem dabei besteht, dass vor allem bei den in Krankenhäusern erworbenen Lungenentzündungen bereits ein erhebliches Potential an Resistenzen gegen pharmakologische Wirkstoffe bei den Erregern besteht. Auch kommen Infektionen mit mehreren Erregern in Frage, bei denen von so genannten Superinfektionen gesprochen wird.
Auf welche Symptome Lungenentzündung sollte man achten?
Hinsichtlich der Symptome Lungenentzündung wird in die typische und die atypische Pneumonie unterschieden. Die typische Lungenentzündung wird durch einen akuten Beginn gekennzeichnet. Der Patient klagt über Schmerzen in der Brust und weist einen plötzlich auftretenden Husten mit einem von Eiter durchsetzten Schleim auf. Das Atmen fällt ihm schwer. Die Atemfrequenz und der Puls sind signifikant erhöht. Begleitet werden diese Symptome Lungenentzündung von Schüttelfrost, verbunden mit hohem Fieber.
Die atypische Lungenentzündung beginnt schleichend, was oft dazu führt, dass sie mit einer Virusgrippe, einer Erkältung verwechselt wird. Der Husten wird langsam immer stärker. In gleichem Maße steigert sich die notwendige Anstrengung beim Atmen. Der Auswurf beim Husten ist klar und weist nur ein geringes Volumen auf. Als Begleitsymptome der atypischen Lungenentzündung werden mäßiges Fieber sowie starke Kopf- und Gliederschmerzen festgestellt.
Mit beiden Formen gehen Symptome Lungenentzündung wie allgemeine Kreislaufschwäche und Blässe einher, die sich vor allem bei Kindern besonders stark zeigen. Kinder mit Lungenentzündung weisen dazu die Besonderheit auf, dass sie einen Dauerhusten haben, der auch durch die Gabe von Hustenstillern nicht gelindert werden kann.
Bei der Untersuchung werden in zwei Dritteln aller Fälle als Symptome Lungenentzündung rasselnde Geräusche festgestellt. Da dies nicht überall der Fall ist, wird die bildgebende Diagnostik in Form des Röntgens eingesetzt. Dort weisen helle Stellen auf entzündliche Prozesse in der Lunge hin. Bei der serologischen Untersuchung fallen erhöhte Leukozytenwerte auf und es können erhöhte Werte beim C-reaktiven Protein festgestellt werden. Um eine gezielte Therapie starten zu können, wird in der Regel zusätzlich ein Nachweis der verursachenden Erreger angestrebt.
Wie hoch ist die Ansteckungsgefahr bei Lungenentzündung?
Ob überhaupt eine Ansteckungsgefahr bei Lungenentzündung besteht, das hängt immer von deren Ursachen ab. Wurde diese durch thermische oder chemische Reizungen sowie durch eine Strahlentherapie verursacht, besteht keine Gefahr der Ansteckung. Anders schaut es bei der Ansteckungsgefahr bei Lungenentzündung aus, wenn Bakterien als Ursache ausgemacht worden sind. Und das macht immerhin rund 90 Prozent aller Fälle von Pneumonie aus.
Die WHO zählt die ambulant erworbene Lungenentzündung zu den Infektionen, die besonders häufig registriert werden. Für die Bundesrepublik Deutschland gibt es keine verlässlichen Statistiken, aber bei Schätzungen geht man davon aus, dass es pro Jahr bis 1,1 Prozent der Bevölkerung mit einer bakteriell verursachten Lungenentzündung treffen kann. In Altenpflegeeinrichtungen ist die Ansteckungsgefahr bei Lungenentzündung mit geschätzten elf Prozent pro Jahr noch deutlich höher. Ein Drittel der Betroffenen wird zur Behandlung in eine Klinik eingewiesen und bei jedem zehnten Patienten wird eine intensivmedizinische Betreuung notwendig.
In den USA gibt es zur Ansteckungsgefahr bei Lungenentzündung noch aussagekräftigere Zahlen. Hier ist davon auszugehen, dass sich bis zu drei Prozent der Bevölkerung pro Jahr mit einer Pneumonie anstecken. Bei einem Sechstel davon erreicht die Lungenentzündung einen Schweregrad, bei dem eine vollstationäre Behandlung notwendig wird. Deshalb gehören dort die Pneumokokkenimpfung und die Influenzaimpfung zum Pflichtprogramm.
Diese Zahlen belegen, dass die Ansteckungsgefahr bei Lungenentzündungen mit bakteriellen Erregern sehr hoch ist. Kontaktinfektionen lassen sich durch das Tragen von Schutzkleidung und Handschuhen bei der Pflege der Patienten vermeiden. Auch ein Mundschutz sollte dort immer mit dazu gehören. Die Wäsche sollte mit Desinfektionsmitteln gewaschen und die Umgebung des Patienten regelmäßig mit einem keimtötenden Mittel gereinigt werden. Um Infektionen über Belüftungsysteme zu vermeiden, sollte die Luft aus dem Patientenzimmer abgesaugt und auf direktem Weg nach draußen geleitet werden. Ansonsten ist der Einsatz spezieller Filter unerlässlich.
Bronchitis oder Lungenentzündung?
Ob es eine Unterscheidung zwischen Bronchitis und Lungenentzündung gibt, erklärt sich allein aus anatomischen Gesichtspunkten heraus. Die in der Lunge des Menschen vorhandenen Luftwege werden insgesamt als Bronchialsystem bezeichnet. Dieses wird in einen konduktiven und einen respiratorischen Abschnitt unterteilt. Der konduktive Bereich ist dafür zuständig, dass die Luft in die die Lungenbläschen geleitet wird, wo dann der Sauerstoff an das zirkulierende Blut übergeben wird. Die Lungenbläschen sind ein Bestandteil des respiratorischen Bereichs. Von einer Bronchitis wird dann gesprochen, wenn ausschließlich der konduktive Bereich betroffen ist, während der Begriff Lungenentzündung verwendet wird, wenn auch eine Beteiligung der Lungenbläschen mit vorhanden ist.
Beim Abhören vernimmt der Arzt ein pfeifendes Geräusch. Bei einer Entzündung der Lungenbläschen ist ein Knistern zu vernehmen. Bei einer Bronchitis ist der Husten trocken. Bei einer Lungenentzündung ist immer ein Auswurf von Schleim mit und ohne Eiter zu beobachten. Ein solcher Auswurf stellt sich bei einer Bronchitis erst später ein. Seine Färbung gibt dem Arzt Auskunft über die Ursachen einer Bronchitis. Ist er Geld bis Grün, kann in den meisten Fällen von einer bakteriellen Infektion ausgegangen werden. Sind Viren die Verursacher ist der Auswurf meistens klar oder weist eine leicht graue Färbung auf. Allerdings kann diese Sichtprüfung einen Erregertest zur gezielten Einleitung einer Therapie nicht ersetzen. Fieber kann, muss aber nicht zwangsläufig, ein Begleitsymptom einer Bronchitis sein.
Neben den Infektionen mit Bakterien und Viren kommen für die typischen Symptome einer Bronchitis auch Allergien in Betracht. Sie können beispielsweise Asthma verursachen, bei dem die Symptome dauerhaft oder schubweise auftreten können. Auch andere Grunderkrankungen wie Reflux können Symptome hervor rufen, wie sie für eine Bronchitis typisch sind.
Über den Autor Maik Justus
Maik Justus wohnt mit seiner Familie in Bielefeld. Er beschäftigt sich überwiegend mit den Themen Gesundheit, Abnehmen, Fitness sowie Wellness. Sich selbst beschreibt er als sehr Ehrgeizig. Maik ist selbst überzeugter Gesundheitsfanatiker und Fitnessfreak. Maik ist Vater von 3 Kindern.