Fruchtzucker-Unverträglichkeit oder auch Fruktose-Intoleranz ist weitaus weniger bekannt als Milchzucker-Unverträglichkeit. Dennoch gibt es erstaunlich viele Menschen die Fruchtzucker(Fruktose) nur in kleinsten Mengen vertragen. Das die Fruchtzucker-Unverträglichkeit nicht so von medialem Interesse profitiert wie die Milchzucker-Unverträglichkeit, mag wohl daran liegen, dass die Angaben zur Fruchtzucker-Unverträglichkeit weniger verlässlich sind.
Was passiert im Körper bei einer Fruktose-Intoleranz?
Der menschliche Darm beinhaltet kleine Transporteiweiße. Über diese sogenannten Transporteiweiße gelangen die Nährstoffe schließlich vom Innern des Darms in die Blutbahn. Auf diesem Wege gelangt auch die Glukose, den meisten besser bekannt als Traubenzucker oder Fruchtzucker, in das Innere des Körpers. Es können selbstverständlich nicht unbegrenzte Mengen transportiert werden und daraus ergibt sich dann jeden Tatsache das jeder Mensch eben nur eine ganz bestimmte Menge an Fruchtzucker verträgt.
In manchen Fällen kann es aber vorkommen, dass die Transporteiweiße nicht richtig funktionieren und daher weniger Fruktose verarbeiten als es bei einem gesunden Menschen der Fall wäre. In diesem Fall ist dann die Rede von einer Fruktose-Malabsorbation. Fruktose-Malabsorbation bedeutet nichts anderes als eine eingeschränkte Fruchtzuckeraufnahme. Der Begriff der Fruchtzucker-Unverträglichkeit kommt aus dem Umgangssprachgebrauch und bedeutet, dass die betroffene Person den aufgenommenen Fruchtzucker nicht gut verträgt beziehungsweise mit Beschwerden auf den Verzehr reagiert.
Es ist aktuell allerdings noch nicht bekannt welche Ursachen für die Entstehung einer Fruktose-Intoleranz verantwortlich sind. So wird zum Beispiel vermutet, dass im Laufe des Lebens die Funktion des entsprechenden Transporters nachlässt. Ein weiterer Faktor der für die Zunahme von Fruktose-Unverträglichkeiten verantwortlich sein könnte ist, dass die Menschen bedingt durch Süssungsmittel, dem Verzehr von Softdrinks und Light-Produkten, deutlich mehr Fruchtzucker zu sich nehmen, als dies noch vor einigen Jahren der Fall war.
Symptome einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit
- Blähungen und Durchfall sind die häufigsten Anzeichen bei einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit. Weitere mögliche Symptome wären außerdem:
- Aufstoßen
- Völlegefühl
- Übelkeit
- Bauchschmerzen
Diagnose: Fruktose-Intoleranz
Bis die Diagnose der Fruchtzucker-Unverträglichkeit letztendlich feststeht, haben die Betroffenen nicht selten eine jahrelange Odyssee hinter sich. Viele Ärzte werden oft jahrelang immer wieder aufgesucht und es wird mit den teilweise sehr unangenehmen Beschwerden gekämpft und gelebt. Die Schwierigkeit bei der Diagnose der Fruchtzucker-Unverträglichkeit liegt in den unspezifischen Symptomen, die nicht zwangsläufig nur auf eine Fruktose-Intoleranz schließen lassen. So könnten die Symptome einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit beispielsweise auch auf eine Milchzucker-Unverträglichkeit, auf eine entzündliche Darmkrankheit oder aber eben auf einen Reizdarm hindeuten. In manchen Fällen ist aber auch ganz einfach nur die Ernährung schuld. Wer im Übermaß Hülsenfrüchte, Produkte aus Kohl und Zwiebeln konsumiert der leidet eben auch nicht unerheblich an Blähungen.
Liegt die Vermutung nahe, dass eine Fruchtzucker-Unverträglichkeit vorliegt dann kann ein entsprechender Test Aufschluss geben. Hierbei handelt es sich um einen Atemtest. Hierfür wird dem Patient eine Fruchtzuckerlösung, auf nüchternem Magen, verabreicht. In bestimmten Abständen wird dann in ein entsprechendes Gerät gepustet. Während diesem Vorgang misst das Gerät den Wasserstoffgehalt in der Atemluft. Übersteigen diese Werte eine bestimmte Obergrenze und treten in Kombination dazu auch noch entsprechende Beschwerden auf, dann ist eine Fruktose-Intoleranz bestätigt.
Therapie bei einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit
Betroffene tun gut daran eine Ernährungsberatung aufzusuchen. So kommt man als Laie erst gar nicht in Versuchung Experimente durchzuführen oder eigenständig irgendwelche Verbotslisten zu erstellen. Viele Patienten die an Fruktose-Intoleranz leiden versuchen zudem den Fruchtzucker komplett von ihrem Ernährungsplan zu streichen. Dies ist der vollkommen falsche Weg, denn hier fehlen auf lange Sicht gesehen irgendwann wichtige Nährstoffe. Einzige Ausnahme ist, wenn eine hereditäre Fruktose-Intoleranz vorliegt.
In Zusammenarbeit mit einem Ernährungsberater hingegen wird besprochen wie sich der Patient jetzt und auf lange Sicht gesehen ernähren soll. In der Regel beginnt die Therapie mit einer Phase die sich über 2-4 Wochen erstreckt. In dieser Phase soll der Patient weitestgehend auf die Aufnahme von Fruchtzucker verzichten und in einer Art Tagebuch vermerken was gegessen wurde und wie das Befinden nach dem Verzehr ist. Daran schließt sich die sogenannte Testphase an. Während dieser Phase nimmt der Betroffene allmählich wieder Lebensmittel zu sich die Fruchtzucker enthalten. Zu Beginn natürlich nur solche die lediglich einen geringen Anteil an Fruchtzucker aufweisen. Die Aufgabe ist es nun zu erkennen welche Lebensmittel gut vertagen und welche eben weniger gut vertragen werden. Auch hierbei hilft wieder ein Ernährungstagebuch.
Danach überprüft der Ernährungsberater ob durch die angepasste Ernährung eine ausreichende Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen gewährleistet ist oder ob es gegebenenfalls zu einer Mangelversorgung kommen kann. In den meisten Fällen können Personen, die mithilfe eines Ernährungsberater, herausgefunden haben welche Lebensmittel sie trotz Fuchtzucker-Unverträglichkeit gut vertragen weitestgehend beschwerdefrei leben.
Über den Autor Maik Justus
Maik Justus wohnt mit seiner Familie in Bielefeld. Er beschäftigt sich überwiegend mit den Themen Gesundheit, abnehmen, fitness sowie Wellness. Sich selbst beschreibt er als sehr Ehrgeizig. Maik ist selbst überzeugter Gesundheitsfanatiker und Fitnessfreak. Maik ist Vater von 3 Kindern.