Eine Scheinschwangerschaft beim Menschen beruht zumeist auf Auswirkungen auf Grund psychischer Beeinträchtigungen. Dabei kann es sich unter anderem um eine angst– oder Wunschneurose, ebenso aber auch um Folgen auf Grund hormoneller Anomalien handeln.
Ferner können krankhafte Vorgänge durch die betroffene Frau fehlinterpretiert werden. Dies können beispielsweise
- Aszites
- Blähungen
- Fibrome
- Fetteinlagerungen
sein.
Symptome einer Scheinschwangerschaft
Zu den Symptomen einer Scheinschwangerschaft beim Menschen können
- Anschwellen der Brüste sowie der Brustwarzen
- Anwachsen des Bauches
- Ausbleiben der Menstruation
- Übelkeit
- Erbrechen
- Milchproduktion der Brüste
- schmerzende Brüste
zählen. In einigen Fällen vergrößert sich auch der Uterus.
Dabei ist die Symptomatik einer Scheinschwangerschaft nur schwer von einer realen Schwangerschaft unterscheidbar. Selbst die für Schwangere bekannten Heißhungerattacken können auftreten.
Als Grund für das Anwachsen des Bauches können Blähungen, Einlagerungen von Fett oder Wasser in Frage kommen. Der erhöhte Appetit führt zu einer Erhöhung an Körpergewicht, welches wiederum von der Betroffenen als sichere Schwangerschaft wahrgenommen wird. In wenigen Fällen lassen sich sogar Wahrnehmungen von Wehen oder Kindsbewegungen beobachten.
Mögliche Ursachen einer Scheinschwangerschaft
Bei einer Scheinschwangerschaft kooperieren Psyche und Körper. Genau genommen spielt die Psyche dem Organismus etwas vor und dieser reagiert schließlich mit oben genannten Symptomen. Hinzu kommt, dass die betroffenen Frauen oftmals einen extrem starken Kinderwunsch haben oder jedoch eine panikartige Angst vor einer Schwangerschaft verspüren.
Da der Zyklus mit der Psyche eng kommuniziert, zeigt der Körper bei einer starken Angst vor einer möglichen Schwangerschaft oder einem übermächtigen Wunsch nach einem Kind in der Tat reale Schwangerschafts-Symptome.
Diagnostik und Therapiemöglichkeiten einer Scheinschwangerschaft
Dank moderner diagnostischer Möglichkeiten lässt sich eine Scheinschwangerschaft von einer realen Schwangerschaft gut unterscheiden. Mithilfe von Ultraschall und der Messung von HCG – dem Schwangerschaftshormon, das sich im Falle einer vorliegenden Scheinschwangerschaft nicht nachweisen lässt – kann diese eindeutig belegt werden.
Als Therapiemöglichkeiten bieten sich psychotherapeutische oder medikamentöse Behandlungen an. Da einer Scheinschwangerschaft in den meisten Fällen jedoch kaum physische Erkrankungen zugrunde liegen, macht eine psychotherapie hier am meisten Sinn.
Eine psychotherapeutische Betreuung sollte auch deshalb Anwendung finden, um den von einer Scheinschwangerschaft betroffenen Frauen ihren extremen Kinderwunsch bewusst zu machen. Nur so können sie sich mit der Ursache derselben gründlich auseinandersetzen.
Meistens benötigen diese Frauen auch weitere Unterstützung im Bekannten- und Freundeskreis sowie im familiären Umfeld, wenn es darum geht, erklären zu müssen, dass sie kein Kind erwarten. Die enorme psychische Belastung ist mitunter so hoch, dass sie auch zu Manipulationen am eigenen Körper führen kann. Daher bedarf diese unbedingt einer professionellen Behandlung.
Was tun, wenn Frauen sich nicht sicher sind, ob eine reale Schwangerschaft vorliegt?
Sind Frauen sich nicht sicher, ob bei ihnen eine Scheinschwangerschaft vorliegt, sollten sie sich nicht scheuen, einen Arzt aufzusuchen. Der Arzt kann genauestens klären, ob es sich nicht um eine Bauchhöhlen- oder eine Eileiterschwangerschaft handelt. Sofern ein Blut- oder Urintest sowie eine Ultraschalluntersuchung ebenfalls die Bestätigungen dafür liefern, dass keine tatsächliche Schwangerschaft vorliegt, wirkt sich diese Realität zumeist selbstkorrigierend auf den Körper sowie die Psyche der Frau aus.
Anschließend gelangt die Produktion von Hormonen wieder in das normale Gleichgewicht. Damit der weibliche Zyklus nun wieder die Chance hat, sich erneut einzuspielen, ist es empfehlenswert, den Hormonhaushalt vom Arzt in regelmäßigen Abständen kontrollieren zu lassen.
Nicht selten stellt diese Diagnose einen relativ schweren Schock für beide Elternteile dar. Nicht allein die Frau, auch ihr Partner muss sich zunächst einmal von dem Gedanken verabschieden, künftig ein leben zusammen mit einem Kind zu führen. Der Vorfreude auf ein baldiges Baby folgt die traurige Realität, dass keine tatsächliche Schwangerschaft vorliegt. Und dies, obwohl doch die Symptomatik eindeutig war.
Im Anschluss an die Diagnostik empfiehlt es sich, im Rahmen einer Gesprächstherapie in Zusammenarbeit mit einem Psychoanalytiker oder Psychologie herauszufinden, welche Gründe für die Scheinschwangerschaft ausschlaggebend waren. Eine entsprechende Therapie ist auch dann bedeutsam, wenn der Grund hierfür eine bislang nicht verarbeitete Fehl- oder Totgeburt ist.
Kann unter professioneller Anleitung eine Scheinschwangerschaft aufgearbeitet werden, bestehen gute Chancen für eine reale Schwangerschaft.
Über den Autor Silvia Goeritz
Ich bin 52 Jahre, schreibe bereits seit meiner Jugend. Als Asperger-Autistin habe ich keine Kinder, ich führe eine Fernbeziehung. Hauptsächlich schreibe ich über Gesundheitsthemen, vorwiegend gesunde Ernährung, Psychologie/psychische Erkrankungen, Diäten, Fitness und sonstige gesundheitliche Themen.