Das Reizdarmsyndrom äußert sich hauptsächlich in Durchfällen, verstopfung und Bauchkrämpfen. Betroffene unternehmen alles, um die Auslöser zu vermeiden. Dazu zählt auch das Verzichten auf bestimmte Nahrungsmittel, beispielsweise auch frisches Brot. Dies muss jedoch nicht sein.
Verzicht auf frisches Brot muss nicht sein
Personen mit einem Reizdarm müssen nicht zwingend auf den Verzehr von frischem Brot verzichten. Hierbei kommt es einzig auf die Zubereitung an. Obwohl einige Betroffene meinen, Gebäcke – hergestellt aus Urgetreiden wie Dinkel, Emmer und Durum werden wesentlich besser vertragen, liegen die Ursachen zumeist nicht am gewählten Getreide. Vielmehr zeichnen für das Reizdarmsyndrom bestimmte Zucker verantwortlich.
Bedenkliche Zucker in Brot enthalten
In Brot sind kurzkettige Zuckermoleküle enthalten, die auch FODMAPs genannt werden. Diese können, basierend auf ihrer verminderten Länge im Dünndarm weniger gut aufgenommen werden. Rutschen diese einfach hindurch, werden sie nicht verdaut. Bakterien bauen diese Zucker im Dickdarm ab. Hieraus entstehen Blähungen und weitere Symptome, die für den Reizdarm verantwortlich zeichnen.
Zwar sind in Urgetreidearten geringere Menge dieser FODMAP Zucker enthalten, allerdings immer noch ausreichend, um trotzdem derartige beschwerden verursachen zu können. Dass diese Getreide dennoch besser vertragen werden, liegt in den unterschiedlichen Zeitpunkten der Zubereitung von Brot begründet.
Slow baking ist die Lösung
Das Resultat angestellter Forschungen des Reizdarmsyndroms brachte an den Tag, dass ein Teig, der über einen längeren Zeitraum gehen darf wesentlich geringere Mengen dieser bedenklichen Zuckermoleküle enthält. Vergleichsweise zu einer Gehzeit von 60 Minuten enthielt ein Brot, das viereinhalb Stunden ging, gerade einmal noch zehn Prozent dieser FODMAPs.
Die Form des so genannten Slow baking weist darüber hinaus noch einen zusätzlichen Vorteil auf: Die im Brot enthaltenen Aromen können sich durch die längere Gehzeit des Brotteiges um ein Vielfaches besser entfalten. Wer ganz sichergehen möchte, dass die Gehzeit des Brotes für ihn ideal gewählt ist, der kann sich selbst einmal im Brotbacken versuchen.
Über den Autor Silvia Goeritz
Ich bin 52 Jahre, schreibe bereits seit meiner Jugend. Als Asperger-Autistin habe ich keine Kinder, ich führe eine Fernbeziehung. Hauptsächlich schreibe ich über Gesundheitsthemen, vorwiegend gesunde Ernährung, Psychologie/psychische Erkrankungen, Diäten, Fitness und sonstige gesundheitliche Themen.