Medien wollen stets Aufmerksamkeit. Aus diesem Grund arbeiten sie mit Schlagzeilen, die zum Lesen eines Artikels verführen sollen. Im besten Fall erhält der entsprechende Beitrag eine weltweite Bekanntheit, das Magazin dahinter profitiert. So in etwa spielte es sich mit US-Medien ab, die Überschriften wie „Ein Schlüssel für die Krebsvorbeugung?“ oder „Eine Waffe gegen metastasierende krebszellen?“ verwendet haben. Zwar kam stets ein Fragezeichen am Ende zum Einsatz, aber trotzdem versprechen die Schlagzeilen zu viel. Lediglich ein Titel („Lebensmittel könnten die Ausbreitung von Krebs beeinflussen“) traf es auf den Punkt, diese stammte von der BBC news. Ausschlaggebend für diese Berichte war eine US-amerikanische-britische Studie, sie hat man in „Nature“ veröffentlicht (dabei handelt es sich um eine der renommiertesten Wissenschaftsjournale). Die Untersuchung konzentrierte sich auf Mäuse, die darauf untersucht worden sind, wie sich die Ernährung auf Krebszellen auswirkt. Das Ergebnis fiel zwar positiv aus, doch zu große Hoffnungen sind fehl am Platz.
So verlief die Studie
Labormäuse, die eine Form von Brustkrebs hatten und eine Behandlung nur schwer möglich war, bekamen Lebensmittel verabreicht, welche ausschließlich einen geringen Anteil des Eiweißbausteins Asparagin hatten. Dies war beziehungsweise wäre für uns menschen gar nicht so einfach, denn der Eiweißbaustein findet sich zum Beispiel in Erdäpfel, Spargel, Geflügel, Nüssen und Meeresfischen wieder (also in nahezu jedem bekannten Lebensmittel). Doch zumindest das Ergebnis entschädigte, denn auch wenn der eigentliche Tumor keinen Effekt zeigte, konnte man eine deutlich geringere Bildung an Metastasen nachweisen. Zum Vergleich machte man die Gegenprobe mit viel Asparagin, und tatsächlich waren es in diesem Fall um einige Tochtergeschwüre mehr. Für die Forscher heißt das: Brustkrebszellen benötigen den Eiweißbaustein, um die Bildung von Metastasen zu realisieren. Es gibt außerdem immer mehr Hinweise, dass manche Tumore auf bestimmte Inhaltsstoffe aus unserer Ernährung angewiesen sind.
Die Hoffnung auf neue Produkte
Sollte man das Ergebnis auch auf den Menschen übertragen können, dann wäre die Herstellung von asparaginarmen Spezialgetränken denkbar. Sie könnte man zum Beispiel zusätzlich zu einer Krebstherapie verabreichen, sodass die Chance auf Heilung steigt. Noch ist es aber leider nicht so weit, man spricht aber trotzdem von einem „zukünftigen Hoffnungsgebiet“.
Über den Autor Chris Reichmann
"Im Alltag werde ich meistens mit „Chris“ angesprochen. Ich beschäftige mich seit 2011 als „Autor“ und konnte schon über 2.000 Text verfassen. Darauf bin ich stolz."