Am Ende des Tages macht man es meistens immer falsch. Das bezieht sich in diesem Fall auf die Frage, ob man besser einen sitzenden oder einen stehenden Beruf haben sollte. Fakt ist, dass viele eine stehende Arbeit bevorzugen, da diese angeblich besser für die Gesundheit ist. Doch neidische Blicke sind überflüssig, sowohl langes Sitzen als auch langes Stehen haben negative Folgen. Dieser Frage sind auch Forscher nachgegangen, sie wollten wissen, was ständiges Stehen für Auswirkungen auf die Herzgesundheit hat. Relativ bekannt ist, dass man bei einem Bürojob zwischendurch auch mal aufstehen sollte, doch wie wirkt sich langes Stehen aus?
Das Ergebnis einer Langzeitstudie
Die Untersuchung fand rund um das Team Peter Smith statt, er arbeitet am Institut für Arbeit und Gesundheit. Im Fokus der Studie standen 7.320 Männer und Frauen, die zwölf Jahre von den Forschern begleitet wurden. Es war von 2003 bis 2015 der Fall, außerdem hatten sie Einsicht in die Gesundheitsdaten der Probanden. Es sei auch gesagt, dass alle Teilnehmer zu Beginn völlig gesund waren.
Nach den besagten Jahren war es nicht mehr so, 3,4 Prozent aller Männer und Frauen hatten zwischenzeitlich mit einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu kämpfen. Interessant ist, dass es mehr Männer (4,6 Prozent) als Frauen (2,1 Prozent) betraf.
Die Forscher vermuten nun bei stehenden Tätigkeiten ein erhöhtes Risiko, an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erkranken. In Zahlen ausgedrückt liegt die Gefahr bei 4,6 Prozent (stehende Arbeit) und 2,8 Prozent (sitzende Arbeit).
Mix aus Sitzen und Stehen
Theoretisch gesehen müssten aufgrund der Studie Misch-Jobs ideal sein. Also Berufe, welche sowohl sitzende als auch stehende Aufgaben beinhalten. Doch die Praxis macht es einem nicht ganz so einfach, so profitiert offenbar nur das männliche Geschlecht davon. Bei ihnen ist das Risiko tatsächlich geringer, bei Frauen nimmt die Gefahr auch bei solch einer Tätigkeit nicht ab. Das Team rund um Peter Smith meint, dass die Art des Berufs eine entscheidende Rolle spielt. Männliche Studienteilnehmer sind überwiegend als Kurierfahrer aktiv, Frauen wiederum üben meist stressigere Jobs wie Erzieherin, Krankenschwester oder auch Lehrerin aus.
Derzeit liegt die Empfehlung ganz klar bei solchen Misch-Jobs, sie haben den bislang größten Nutzen. Weitere Analysen müssen zeigen, wie es tatsächlich aussieht und wie sich das Risiko gezielt senken lässt.
Über den Autor Chris Reichmann
"Im Alltag werde ich meistens mit „Chris“ angesprochen. Ich beschäftige mich seit 2011 als „Autor“ und konnte schon über 2.000 Text verfassen. Darauf bin ich stolz."
1 Kommentare
Thomas
Stehen ist ein Ausweg gegen zu starres Sitzen, aber beileibe kein Allheilmittel, das ist richtig und wird in Eurem Artikel gut dargestellt. Die gesunde Mischung aus Stehen, Sitzen und Bewegung wird ja immer mehr in modernen Sitz-Steh Konzepten eingeforderte und mit dem Begriff Sitz-Steh Dynamik verdichtet. Ein bisschen sind wir ja selbst schuld: Man suchte immer einfache bzw. eindeutige Auswege. Beim bewegten Arbeiten ist das ganze komplexer und ein Haltungsmix, welcher teilweise komplett gegen erlernte Gewohnheiten geht.