Geht es Richtung Ende des Jahres, dann sind Erkältungen vorprogrammiert. Egal, ob in der U-Bahn oder in Bussen, viele Menschen haben in dieser Zeit mit schnupfen und husten zu kämpfen. Kein Wunder, dass dann auch rezeptfreie Erkältungsmittel nach oben schießen und in einer Vielzahl gekauft werden. Besonders beliebt sind Medikamente, die Inhaltsstoffe der Echinacea enthalten. Dahinter verbirgt sich eine Pflanze, die man in der deutschen Sprache Sonnenhut nennt. Viele schwören darauf, doch aus medizinischer Sicht ist die Beweislage dürftig.
Keine eindeutigen Studienergebnisse
Als Naturheilmittel bezeichnet, soll die Pflanze gegen Halsschmerzen und Schnupfen helfen. Außerdem sagt man ihr nach, dass sie das Immunsystem stärken soll. Doch leider sind das alles nur mündliche Aussagen, denn zu diesem Thema durchgeführte Studien helfen nicht weiter. Einerseits gibt es nur wenige davon, und andererseits widersprechen sich diese auch sehr stark. Bislang ist also ungeklärt, ob die Pflanze, die mit ihren farbenprächtigen und hutförmigen Blüten dominiert, tatsächlich Erkältungen vorbeugen oder zumindest lindern kann.
Die verschiedenen Arten
Ein Problem an den Studien ist, dass nie die gleiche Echinacea-Art untersucht worden ist. Außerdem wurden die Teilnehmer mit Präparaten verschiedener Herkunft analysiert. So kamen einmal die Extrakte aus den Blättern, einmal die der Blüten und einmal ein Auszug aus den Wurzeln zum Einsatz. Dieses „Chaos“ ist aufgrund der Wirkstoffe nicht überschaubar, denn jedes Pflanzenteil wirkt auch anders. Die Vielfalt dieser Ergebnisse macht also einen Vergleich schwer bis unmöglich.
Es gibt auch Nebenwirkungen
Auch angebliche Heilmittel haben unerwünschte Wirkungen. Im Falle der Echinacea sind diese sogar besser belegt und zeigen unter anderem eine allergische Reaktion. Natürlich ist dies nicht immer der Fall, doch beim Kauf von Erkältungsmitteln mit Extrakten der Pflanze muss man damit rechnen. Eine Studie besagt außerdem, dass es bei Kindern zu Hautausschlägen gekommen sei. Für die Aufdeckung weiterer Nebenwirkungen fehlen leider Daten, für Kinder und Schwangere gilt jedoch Vorsicht. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA rät sogar dazu, dass werdende Mütter darauf verzichten und Kinder erst ab einem Alter von zwölf Jahren zu solchen Erkältungsmitteln greifen sollen.
Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass die Pflanze zu wenig erforscht ist (in Bezug auf Erkältung) und Nebenwirkungen auftreten können.
Über den Autor Chris Reichmann
"Im Alltag werde ich meistens mit „Chris“ angesprochen. Ich beschäftige mich seit 2011 als „Autor“ und konnte schon über 2.000 Text verfassen. Darauf bin ich stolz."