Wir alle haben es schon mindestens einmal getan, viele tun es aber jeden Tag mehrmals. Es geht um die Lüge, die uns aus der einen oder anderen brenzligen Situation bringen soll. Im Deutschen sprechen wir von einer Notlüge, die Engländer sprechen von „white lies“ (weiße Lügen). In der Regel kommt diese Form dann zum Einsatz, wenn uns etwas peinlich ist oder wir von einem Thema ablenken wollen. Sie entstehen meist spontan und wir gehen von keinen negativen Konsequenzen aus. Auch wollen wir niemanden damit schaden. Doch welche Menschen lügen wir eigentlich am meisten an und schadet es unserer Gesundheit?
Schlecht für die Beziehung
Es ist ein wenig verwunderlich, doch wir lügen unsere nahestehenden Menschen am ehesten an. Dazu zählt vor allem die Beziehung, die die Pinocchio-Nase wachsen lässt. Dabei ist es überhaupt nicht böse gemeint, man will dem Gegenüber einfach nicht verletzen. Hat beispielsweise die Freundin eine neue Hose und der Po sieht dicker als in der alten aus, dann sagt man dies nicht. Es kommt vielmehr eine Zustimmung heraus. In Wahrheit ist es aber gar keine Notlüge, schließlich steckt hinter der Situation keine Not. Die Bezeichnung der Engländer ist demnach wesentlich zutreffender, denn damit soll quasi die schmerzende Wahrheit von einem strahlenden Weiß übertüncht werden. Auf die Folgen hat es aber keinen Einfluss, die Denkweise ist nämlich unter beiden Begriffen nicht förderlich. Zu diesem Ergebnis kommen mehrere Studien.
Verschiedene untersuchungen sagen……
Eine dieser Studien wurde mit 110 Personen durchgeführt. Sie wurden für 10 Wochen beobachtet und hatten ein Alter zwischen 18 und 71 Jahren. Während eine Hälfte striktes Lügenverbot hatte, musste der Rest wie bisher leben. Dabei überraschte das Ergebnis: Die Gruppe, die nicht mehr vorflunkerte, war in Bezug auf die psychische und physische Gesundheit wesentlich besser aufgestellt. Auch war es so, dass die Beziehung harmonischer wurde und eine stärkere Bindung entstand. Es ist also tatsächlich so, dass Lügen unserer Gesundheit und unserer Beziehung schadet. Auch wenn es in manchen Situationen sehr unangenehm ist, die Wahrheit zahlt sich letztendlich immer aus.
Der Grund dieses Effekts ist leider nicht bekannt, man weiß also nicht, warum Wahrheitsverdreher schlechter dran sind. Eventuell liegt es auch an der tiefen Verwurzelung, die Kulturtechnik wenden wir demnach schon fast automatisch an. Wer es in Zukunft vermeiden möchte, der kann nur daran arbeiten und sich strikt an die Wahrheit halten.
Über den Autor Chris Reichmann
"Im alltag werde ich meistens mit „Chris“ angesprochen. Ich beschäftige mich seit 2011 als „Autor“ und konnte schon über 2.000 Text verfassen. Darauf bin ich stolz."