In Deutschland fehlt es an Spenderorganen und viele Patienten müssen auf eine Leber oder auf eine Niere nicht selten jahrelang warten. Aktuell sind es rund 8000 menschen, die im Schnitt länger als sechs Jahre auf eine Niere warten. Um überhaupt eine Chance zu haben, entscheiden sich immer mehr Betroffene für eine sogenannte Lebendspende, also für eine Niere, die der Ehemann, der Bruder oder ein Freund spendet. Nur so können die Patienten ein normales Leben führen, ohne Angst zu haben.
Nicht unproblematisch
Lebendspenden sind nicht immer so einfach, vielfach stimmt die Blutgruppe nicht genau, es gibt Unterschiede in den Gewebemerkmalen zwischen dem Spender und dem Empfänger und es besteht die Gefahr, dass der Körper das neue Organ wieder abstößt. Eine neue Langzeitstudie aus den USA macht allen, die auf ein Spenderorgan warten, jetzt neue Hoffnung, denn eine Blutwäsche kann die Lösung für die Probleme sein. experten warnen allerdings vor einem verfrühten Optimismus.
Die Antikörper werden gefiltert
Die studie wurde an der renommierten Johns Hopkins University School of Medicine durchgeführt. Für die Studie waren nur die für eine Nierentransplantation vorgesehen Patienten interessant, bei denen die Blutgruppe oder die Gewebemerkmale zwischen dem Spender und dem Empfänger nicht kompatibel waren. Die Ärzte haben bei diesen Patienten vor dem Eingriff die Antikörper, die für eine Abstoßung des neuen Organs zuständig sind, aus dem Blut herausgefiltert. Im Anschluss bekamen die Patienten ein Medikament, das die Neubildung der Antikörper hemmt, denn wenn sich nach der Operation Abwehrstoffe bilden, dann sind diese nicht mehr so aggressiv, dass es zu einer Abstoßung kommt.
Das Verfahren funktioniert
Mit der Studie wurde nachgewiesen, dass das in den USA entwickelte Verfahren funktioniert, denn nach acht Jahren lebten von den 1000 Patienten, die an der Langzeitstudie teilgenommen haben, noch über 76 %. Diese Zahlen machen Hoffnung, vor allem in Deutschland, wo Spenderorgane knapp sind.
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Über den Autor Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.