Betablocker werden im Allgemeinen sehr gut vertragen – dennoch können bei der Einnahme von Betablocker Nebenwirkungen auftreten. Sie werden sehr häufig verschrieben, da die Wirksamkeit des Medikaments sehr hoch ist. Außerdem sind die Krankheiten, bei denen Betablocker eingesetzt werden, sehr verbreitet.
Am meisten werden in Deutschland Betablocker mit dem Wirkstoff Metoprolol verschrieben. Aber auch Bisoprolol, Nebivolol und Carvedilol werden häufig eingenommen. Weiterhin zählen zu den Wirkstoffen Acebutolol, Sotalol, Atenolol und Propanolol.
Anwendungsgebiete und Wirkung von Betablockern
Diese Medikamente wirken über eine Blockierung bestimmter Rezeptoren. Betablocker blockieren die Bindungsstellen der Stresshormone Adrenalin sowie Noradrenalin.
Da Betablocker die Rezeptoren der Stresshormone hemmen, können diese Medikamente bei folgenden Krankheitsbildern und Beschwerden ihren Einsatz finden:
- Herzinsuffizienz (Betablocker schirmen das Herz vor zu starkem Stress ab und schonen dieses)
- Koronare Herzkrankheit und Herzinfarkt (Sauerstoffbedarf des Herzens sowie Angina Pectoris-Beschwerden werden vermindert)
- Herzrhythmusstörungen (lebensverlängernder Effekt, erregungshemmende Wirkung durch Abschirmung von Stresshormoneinfluss)
- chronische Bronchitis (lebensverlängernde Wirkung)
- erhöhter Blutdruck
- Schilddrüsenüberfunktion
- Glaukom
- Migräne
- Tremor
- Phäochromozytom
- Portale Hypertension
- Angststörung
- Hämangiom
- Dumping-Syndrom
- Ehlers-Danlos-Syndrom.
Die Wirksamkeit von Betablockern kann nur bei regelmäßiger Einnahme über einen (lebens-)langen Zeitraum bestätigt werden. Nachdem Betablocker in regelmäßigen Abständen eingenommen werden, lassen sich unter anderem folgende Effekte feststellen:
- langfristig gesenkter Blutdruck
- nachhaltig stabilisierter Blutdruck
- Förderung der Durchblutung
- Entlastung des Herzens durch Senkung des Herzschlags
- Reduzierung des Sauerstoffbedarfs des Herzens
- Dämpfung des Sympathikus Einflusses des Herzens
Kontraindikationen für alle Betablocker
Sofern folgende Krankheitsbilder vorliegen sowie eine gleichzeitige Medikamenten-Einnahme stattfindet, empfiehlt sich die Einnahme von Betablockern nicht:
- Asthma Bronchiale
- eine vorhandene Herzfrequenz unter 50/min
- akut auftretende Herzinsuffizienz
- AV-Überleitungsstörungen
- COPD
- Diabetes
- gleichzeitige Einnahme von Kaliumkanalblockern vom Verapamil- oder Diltiazem-Typ.
Betablocker und ihre Nebenwirkungen
Wie bei jedem anderen Medikament auch besitzen Betablocker Nebenwirkungen. Allerdings werden diese bei regelmäßiger Einnahme und guter Einstellung im Allgemeinen recht gut vertragen. Besonders nach dem Absetzen oder einer Anpassungs-Dosierung sind die Betablocker Nebenwirkungen meistens umkehrbar.
Zu den Betablocker Nebenwirkungen können die so genannte Bradykardie – darunter ist ein zu langsamer Puls zu verstehen – oder ein verlangsamter Herzschlag zählen. Ferner treten Herzinsuffizienz, Überleitungsstörungen direkt am Herzen sowie Asthma- oder Luftnot-Anfälle in Erscheinung. Des Weiteren ist mit einem erhöhten Flüssigkeitsvolumen im Körper und verzögerten symptomen bei einer vorliegenden Unterzuckerung zu rechnen.
Zudem treten nicht selten Erhöhungen der Blutfettwerte auf. Demzufolge steigt das Risiko einer Erkrankung an Arteriosklerose. Des Weiteren machen sich
- Erektionsstörungen
- Müdigkeit
- depressive Verstimmungen
- Gedächtnisstörungen
- Gewichtszunahme
- periphere Durchblutungsstörungen werden verstärkt
- Auslösen oder Verstärken der Symptome von Schuppenflechte
- Schwindel
- Abgeschlagenheit
- kalte Extremitäten
bemerkbar.
Die volle Wirksamkeit der Betablocker setzt erst nach einigen Tagen oder sogar Wochen ein. Bis dahin können verstärkt verschiedene Betablocker Nebenwirkungen auftreten. Nachdem das Medikament über einen längeren Zeitraum eingenommen wurde, können diese Betablocker Nebenwirkungen aber wieder verschwinden.
Betablocker Nebenwirkungen nach dem Absetzen des Medikaments
Betablocker dürfen nie abrupt abgesetzt werden. Das kann zu einem überschießenden Blutdruckanstieg führen. Ebenfalls kann die Herztätigkeit aus den Fugen geraten. Sofern Betablocker wieder abgesetzt werden, macht sich ein gezieltes Eingehen auf die Bedürfnisse des Patienten erforderlich.
Von Patient zu Patient dauert das kontrollierte Absetzen der Betablocker verschieden lang – ebenfalls abhängig von der bislang verabreichten Höhe der Dosis. Mit folgenden Betablocker Nebenwirkungen sowohl beim unkontrollierten als auch beim kontrolliertem Absetzen des Medikaments ist zu rechnen:
- erhöhter Blutdruck
- Herzinfarkt
- Herzrasen
- Schwindel
- Übelkeit
- Stimmungsschwankungen
- Migräne
- gesteigerter Ruhepuls im Allgemeinen
- plötzliche Herzrhythmusstörungen (beispielsweise Vorhofflimmern).
Dabei handelt es sich um folgenreiche Betablocker Nebenwirkungen nach dem Absetzen des Medikaments. Deshalb ist eine ärztliche Planung und Überwachung während dieser Zeit absolut notwendig.
Ein bevorstehender Herzinfarkt kann vom Arzt rechtzeitig erkannt und verhindert werden. Ferner kann der Arzt auf die anderen Betablocker Nebenwirkungen rechtzeitig reagieren. Demgemäß sind regelmäßige Kontrolluntersuchungen erforderlich, unter anderem
- EKG
- Ultraschall
- Abhören des Herzschlags mit einem Stethoskop
- Blutdruck messen.
Über den Autor Silvia Goeritz
Ich bin 52 Jahre, schreibe bereits seit meiner Jugend. Als Asperger-Autistin habe ich keine Kinder, ich führe eine Fernbeziehung. Hauptsächlich schreibe ich über Gesundheitsthemen, vorwiegend gesunde Ernährung, Psychologie/psychische Erkrankungen, Diäten, Fitness und sonstige gesundheitliche Themen.