Das Trennkost-Konzept wurde von William Howard Hay entwickelt (ein US-amerikanischer Mediziner) und ist bereits mehr als 100 Jahre alt. Trotz vieler neuer Trends setzen nach wie vor sehr viele Menschen darauf, aber warum? Handelt es sich vielleicht um eine besonders schonende Diät oder ist der Erfolg überdurchschnittlich hoch? Nun, klar ist zumindest, dass der Name des Konzepts voll im Fokus steht. Nahrungsmittel werden in neutrale, in kohlenhydratbasierte und in eiweißbasierte Speisen aufgeteilt, was im Alltag auch oberstes Gebot hat. In der Früh und am Abend stehen Kohlenhydrate auf dem Programm, zu Mittag hingegen werden Eiweiße benötigt. Es gibt außerdem verbotene Nahrungsmittel wie Hülsenfrüchte, da sie zu viele Kohlenhydrate und Proteine enthalten. Zur neutralen Gruppe zählen wasserreiches Gemüse/Obst und fetthaltige Speisen. Diese können beliebig mit den Mahlzeiten kombiniert werden.
Der Hintergrund
Der Mediziner begründet seine Trennkost mit dem Argument, dass der Körper die beiden Stoffe (Kohlenhydrate und Eiweiße) zusammen nur schlecht verdauen könne. Zudem sollen sich schädliche Säuren entwickeln, welche im Darm für die Gärungsprozesse verantwortlich sind. Die getrennte Ernährung entsäuere/entgifte den menschlichen Körper und es wird ihr auch eine heilende Wirkung zugesagt.
Es klingt einleuchtend, doch nicht jeder ist von der Trennkost wirklich überzeugt. Stefan Kabisch zum Beispiel (vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung) sagt, dass zwar ein ausbalancierter Säure-Basen-Haushalt wichtig ist, eine getrennte Aufnahme der beiden Stoffe aber nicht nötig sei. Außerdem wurde es schon lange widerlegt, Eiweiße und Kohlenhydrate haben zusammen keinen negativen Einfluss auf den Verdauungstrakt. Aus medizinischer Sicht sind für den Erfolg der Trennkost vollwertige Lebensmittel auf gemüsebetonter, basischer Kost verantwortlich. Ein „In-sich-hineinfuttern“ ist einfach nicht mehr möglich.
Keine Mengenangabe
Kritisiert wird auch die fehlende Mengenangabe. Anwender wissen zwar wann sie welche Speisen aufnehmen dürfen, doch von einer Menge fehlt jede Spur. Theoretisch wäre ein weiterer Nachschlag völlig in Ordnung, ob es dann aber zum gewünschten Erfolg kommt, ist wieder eine andere Frage. Die Hauptrolle ist schließlich der Unterschied zwischen Kalorienverbrauch und Kalorienaufnahme.
Letztendlich gehen die Meinungen zur Trennkost weit auseinander. Da es jedoch keinen kritischen Nachteil gibt, können Interessenten die getrennte Nahrungsaufnahme ohne schlechtes Gewissen selbst ausprobieren.
Über den Autor Chris Reichmann
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