Ein Aneurysma ist eine Blutgefäß-Erweiterung an einer bestimmten Stelle. Dabei kann diese Erweiterung angeboren oder aber im Laufe des Lebens erworben sein. Die Aussackungen können eine spindel- oder sackähnliche Form aufweisen.
Wo für gewöhnlich ein Aneurysma auftreten kann
Es ist möglich, dass Aneurysmen an sämtlichen Blutgefäßen im Körper des Menschen auftreten können. Jedoch tritt ein Aneurysma meistens entlang von Arterien auf. Dabei müssen Arterien großen Belastungen standhalten. Denn dort herrscht ein großer Blutdruck vor. Diesen Belastungen können Arterien normalerweise gut standhalten. Ihre Gefäßwand ist kräftiger als die der Venen. Am häufigsten findet sich ein Aneurysma im
- Bereich des Thorax (Brustkorb)
- Bauchraum
- Gehirn
- Areal der Kniekehle.
Formen von Aneurysmen
Die Gefäßwandveränderungen können unterschiedliche Formen aufweisen, beispielsweise
- sackartige Erweiterung der Gefäßwand bei Durchgängigkeit der verschiedenen Schichten in der Blutgefäßwand (Aneurysma verum)
- eingerissene Schicht der Blutgefäßwand mit Blutfluss zwischen den Gefäßwandschichten (Aneurysma dissecans)
- Leck in der Gefäßwand mit äußerlicher Abdichtung und Bildung eines Hämatoms um das Blutgefäß herum (Aneurysma spurium).
Symptome eines Aneurysmas
Wenn das Aneurysma nur sehr klein ist, kann es sein, dass keinerlei Beschwerden auftreten. Je nach Lage und Größe der Erweiterung können aber gravierende Symptome auftauchen.
Aorten-Aneurysma im Brustraum
- Husten
- Heiserkeit
- Schluckstörungen
- Brustschmerzen
- krankhafte Atemgeräusche
- Atemnot
- Atemwegsentzündungen
- Lungenentzündungen
Aorten-Aneurysma im Bauchraum
- Schmerzen im Unterbauch mit Ausstrahlung bis in den unteren Rücken oder den Beinen
- stechender, dauerhafter Schmerz
- Verdauungsprobleme
- bei Ruptur eines Bauch-Aneurysmas – starke, akute Bauchschmerzen und Abfall des Blutdrucks bis hin zum Kreislaufschock und Tod
Aneurysma der Kniekehlen-Arterie
- Bildung eines Blutgerinnsels
- keine ausreichende Durchblutung der Unterschenkel
- Schmerzen in der Wade
- Kribbeln
- Taubheitsgefühle
- Kältegefühle
- Verschluss eines Gefäßes (Embolie)
Ursachen eines Aneurysmas
Das Auftreten eines Aneurysmas kann unterschiedliche Ursachen haben. Zu den wichtigsten zählen unter anderem
- erbliche Vorbelastung
- Bluthochdruck
- Arteriosklerose (Gefäßverkalkungen)
- Nikotinkonsum
- bakterielle Infektionen mit Entzündung in der Gefäßwand
- bestimmte Erbkrankheiten
- Verletzungen der Gefäßwand
Diagnose eines Aneurysmas
Häufig kommt es vor, dass Aneurysmen keine Beschwerden verursachen. Dann wird so eine Gefäßerweiterung nur zufällig bei einem Arztbesuch entdeckt. Handelt es sich beispielsweise um ein Bauch-Aneurysma, erkennt der Arzt diese Erweiterung meistens nur an einer pulsierenden Schwellung durch die Bauchdecke. Dabei wird der Arzt dann weitergehende Untersuchungen durchführen. Dabei ist es schon mit einer Ultraschalluntersuchung möglich, ein Aneurysma zu erkennen.
Weiterhin gibt es noch andere Möglichkeiten der Diagnostik, zum Beispiel
- Computertomographie
Behandlung eines Aneurysmas
Von der Größe und Lage des Aneurysmas hängen auch die Behandlungsmethoden ab. Befindet sich das Aneurysma beispielsweise im Bauchraum und ist kleiner als vier Zentimeter, kann oft erst einmal abgewartet werden. Im Abstand eines Jahres wird der Arzt dann Kontrolluntersuchungen anordnen, die meistens per Ultraschall durchgeführt werden. Vergrößert sich die Gefäßerweiterung, müssen die Kontrolluntersuchungen engmaschiger erfolgen. Dann ist es oftmals erforderlich, jedes halbe Jahr eine Ultraschalluntersuchung durchführen zu lassen.
Sitzt das Aneurysma im Kopf, kommt häufig nur eine Operation in Frage. Unter Zuhilfenahme des so genannten Clipping- oder Colling-Verfahrens verschließt der Chirurg die Aussackung des Gefäßes.
In anderen Körperregionen kommt bei einer Gefäßerweiterung ebenso nur eine Operation in Frage. Seitens des Gefäßchirurgen kommt es bei dieser Operation zum Ersatz des betroffenen Gefäßabschnitts. Und zwar durch eine Gefäßprothese, oder er bringt einen Stent zur Stabilisierung in das jeweilige Blutgefäß ein.
Sofern sich das Aneurysma in der Kniekehle befindet, erfolgt häufig eine Bypass-Operation. Dabei entnimmt der Chirurg aus einer anderen Körperstelle ein Stück eines Blutgefäßes und transplantiert es. Er schafft damit eine Umgehung des Aneurysmas. Somit lässt sich ein Reißen der Gefäß-Aussackung verhindern. Zur Therapie gehört natürlich auch die Abklärung und Behandlung möglicher Ursachen für eine Gefäßerweiterung.
Demzufolge kann ein Aneurysma nur weiterhin erfolgreich behandelt werden, wenn der Patient
- den Bluthochdruck durch Medikamente senkt
- die Risikofaktoren, wie zum Beispiel Rauchen, verhindert
- eine gesunde Lebensweise anstrebt (angemessenes körpergewicht, gesunde Ernährung, regelmäßige körperliche Aktivitäten).
Krankheitsverlauf und Prognose
Die Prognose ist von der Lage und Größe der Gefäßerweiterung abhängig. Zudem spielt es eine entscheidende Rolle, wie schnell die Gefäß-Aussackung an Größe zunimmt.
Bei einer Ruptur des Aneurysmas kann es sogar vorkommen, dass die Blutungen zum Tod führen können. Soweit sich die Gefäßerweiterung im Bauchraum befindet und es zu einer Ruptur kommt, beträgt die Sterblichkeit über 50 %. Bei einer Ruptur im Brustkorb erhöht sich die Sterblichkeitsrate sogar auf über 75 %. Reißt ein Gefäß im Gehirn, sterben 50 % der Patienten innerhalb der ersten 28 Tage.
Über den Autor Silvia Goeritz
Ich bin 52 Jahre, schreibe bereits seit meiner Jugend. Als Asperger-Autistin habe ich keine Kinder, ich führe eine Fernbeziehung. Hauptsächlich schreibe ich über Gesundheitsthemen, vorwiegend gesunde Ernährung, psychologie/psychische Erkrankungen, Diäten, Fitness und sonstige gesundheitliche Themen.