Die Fähigkeit, sich in die Situation und Gefühlswelt anderer Menschen hinein versetzen zu können, wird als Empathie bezeichnet. Der Begriff ist nicht mit Mitgefühl gleichzusetzen, das nur eine Ausdrucksform ist. Die Fähigkeit kann negativ wie positiv anderen gegenüber angewandt werden.
Empathie wertfrei betrachten
Die Fähigkeit zur Empathie ist vor allem dem Menschen eigen. Nicht jeder Mensch ist dazu fähig. Das ist keine Charaktereigenschaft, sondern unterschiedliche Ausbildung sozialer Fähigkeiten. In keinem Fall darf Empathie nur positiv betrachtet werden. Im positiven Sinne kann die menschliche Empathie ein tiefes Mitgefühl mit anderer Freude und Trauer bedeuten, das die Bereitschaft zur Hilfe und Kommunikation bedingt.
Im negativen Sinne kann die gleiche Eigenschaft ursächlich für Folter und Qual sein, weil der Folterer dank der Empathie genießt, wie sich das Opfer quält. Die Empathie ist ebenso Weg zu erfolgreicher Werbung durch die Kenntnis, welche Mittel Menschen beeindrucken. Das spielt besonders im Internet und modernen Medien eine Rolle, wo der Mensch in direktem Kontakt zu den Mitteilungen steht.
Empathie in Führungspositionen
Für Menschen in Führungspositionen spielt Empathie eine besonders wichtige Rolle. Je besser sie fähig sind, sich in die Situationen ihrer mitarbeiter zu versetzen, Empfindungen vorweg zu denken, desto erfolgreicher können sie andere anleiten und motivieren. Häufig werden Mitarbeiter nur deshalb lustlos und leistungsschwach, weil ein Vorgesetzter nur mangelhaft oder gar nicht in der Lage ist, sich bei Beurteilungen einzufühlen. Der richtige Einsatz von Menschen ist erfolgreicher, wenn eine Leitung mit Empathie Stärken und Schwächen nachempfinden kann.
„Das gefühl kann viel feinfühliger sein als der Verstand scharfsinnig.“
Viktor Frankl (Neurologe und Psychiater)
Über den Autor Heike Stopp
Seit 2006 bin ich als freie Text-Designerin tätig. Meine bevorzugten Themen sind Gesundheit, schönheit und Familie.