Immer wieder sind gefährliche Krankenhauskeime in den Schlagzeilen. Alleine in den USA sterben an diesen Keimen jedes Jahr mehr als 15.000 Menschen, in deutschland sind es pro Jahr rund 800 Patienten, die in einem Krankenhaus behandelt werden müssen. In den meisten Fällen ist das Darmbakterium Clostridium difficile daran schuld und nicht selten geht es bei einer Infektion um Leben und Tod. Was das Bakterium so gefährlich macht, ist die Tatsache, dass es sich ständig verändert, und damit verlieren auch alle bekannten Antibiotika ihre Wirkung.
Ein bestimmtes Molekül
wissenschaftler des Max-Planck-Instituts haben jetzt ein Molekül entwickelt, das die Patienten in Krankenhäusern effektiv vor dem gefährlichen Bakterium schützen kann. Das Molekül ähnelt dem Zuckerpilz, wie er auf der Oberfläche von Bakterien vorkommt. Dieses Aussehen ruft daher eine sogenannte Immunantwort auf den Plan und regt den Körper dazu an, Antikörper zu produzieren. Am Molekül brachten die Wissenschaftler ein Gerüst aus Aminosäuren an, denn dieses Gerüst regt das Immunsystem zusätzlich an, aktiv zu werden und weitere Antikörper zu bilden. Entsprechende Versuche mit Mäusen waren bisher sehr erfolgreich.
Auch eine Impfung ist möglich
Mit dem neuen Molekül ist es möglich einen Antikörper herzustellen, der im Notfall zum Einsatz kommen kann, wenn ein Patient sich in der Klinik mit einem Krankheitserreger angesteckt hat. Die Forscher sehen aber auch in die Zukunft und halten es mittlerweile nicht mehr für unmöglich, auf der Basis des Moleküls einen impfstoff zu entwickeln. Entsprechende Forschungen laufen bereits in Zusammenarbeit mit der Vaxxilon AG aus der Schweiz. Bislang ist es dreimal gelungen, Impfstoffe zu entwickeln, die auf Zucker basieren. So gibt es heute effektive Schutzimpfungen gegen die bakterielle Lungenentzündung sowie gegen die gefährliche Gehirnhautentzündung, und auch das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b, was für kleine Kinder in den ersten fünf Lebensmonaten lebensgefährlich ist, wird mit einer auf zucker-basierenden Impfung ausgeschaltet.
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Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.