Als am 21. April der Rockstar Prince tot auf seinem Anwesen in Minnesota gefunden wurde, rätselten seine Fans, was den Star umgebracht haben könnte. Jetzt haben die Pathologen die Todesursache veröffentlicht: Prince starb an der Überdosis eines Medikaments, das hochwirksam, aber zugleich auch hochgefährlich ist – Fentanyl.
Gefährlicher als Heroin
Fentanyl hat sich als starkes schmerzmittel einen Namen gemacht. Es gehört zur Gruppe der synthetischen Opiate und die Wirkung von Fentanyl ist 50-mal stärker als bei Heroin. Wie Oxycodon und Buprenorphin ist auch Fentanyl ein Verwandter von Morphium, allerdings mit dem Unterschied, dass Fentanyl sehr viel stärker wirkt. Was das Mittel aber so gefährlich macht, ist die Gefahr der Überdosierung, denn es reicht schon eine sehr kleine Menge aus und Fentanyl wirkt tödlich.
Narkose und Sterbehilfe
Das hochgefährliche medikament wird vor allem bei Narkosen verwendet und soll Krebskranken helfen, die starken Tumorschmerzen zu ertragen. Fentanyl wird hauptsächlich bei Todkranken eingesetzt, die es in Form von Schmerzpflastern bekommen, in der Schweiz verwenden es die Ärzte aber auch in der Sterbehilfe. Für gesunde Menschen kann schon eine kleine Menge gefährlich werden, denn die Wirkstoffe in Fentanyl lähmen die Atemwege, die Atmung wird immer flacher und langsamer. Je nach Dosierung kann der Tod sehr schnell oder aber erst nach einigen Stunden eintreten.
Der Gegenspieler: Adrenalin
Nicht nur für Schmerzpatienten, auch für Drogenabhängige ist Fentanyl interessant, aber anders als Menschen, die unter unerträglichen Schmerzen leiden, können Drogenabhängige das Mittel auch in höheren Dosen vertragen. Der Grund für diese Besonderheit ist das Stresshormon Adrenalin, das im Körper praktisch wie ein Gegenspieler zu den Opioiden auftritt. Trotzdem bleibt die Dosis, bei der es kritisch wird, immer individuell. Einige können nur zehn Milligramm am Tag vertragen, anderen brauchen 1000 Milligramm, um eine Wirkung zu erzielen. Menschen, die Fentanyl bekommen, müssen daher immer unter genauer ärztlicher Beobachtung stehen.
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Über den Autor Ulrike Dietz
Ulrike Dietz ist verheiratet, Mutter von zwei Kindern und lebt im Hochsauerland. Die Journalistin und Buchautorin schreibt Artikel zu vielen verschiedenen Themen und bezeichnet sich selbst als flexibel, aufgeschlossen und wissbegierig.